Steht auf Sonnenblumen: die britische Schauspielerin Helen Mirren. Foto: AFP

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Helen Mirren.

Stuttgart - Ob Schmetterlinge, Rindviecher, Neo-Hippies, Rasenmäherhasser oder Hobbymaler ohne Talent – sie alle lieben Wiesen voll kunterbunter Blumen. Auch deswegen kommen alle Jahre wieder findige Macher und Verkäufer von Mode auf die vermeintlich innovative Idee, Blumenprints auf Kleidern als superheißen Sommertrend anzupreisen, wohlwissend, dass manch eine modisch interessierte Frau an temporärer Demenz leidet, wenn sie in einer Boutique vor der Wahl beziehungsweise Wiese steht. Blumen gehen ja immer. Und glücklich ist, wer vergisst.

Alles andere als dezent

Neuestes Opfer der um sich greifenden Floweritis ist die britische Schauspielerin Helen Mirren. Die 71-jährige Oscar-Preisträgerin (für die Hauptrolle in dem Kinofilm „The Queen“) ist eine ganz Große ihres Fachs, doch wenn es um die Ausgehgarderobe geht, greift sie gern mal daneben. Wie letztens, als Helen Mirren an der südfranzösischen Küste zu einem Empfang als personifiziertes Sonnenblumenfeld in einer rabenschwarzen Sommernacht erschien. Der Kurzsichtige übersieht vor lauter Blumen die tolle Frau. So ein Kleid wirkt alles andere als dezent, ist höchstwahrscheinlich auf Satellitenbildern erkennbar und stürzt Insekten sowie Männer mit Pollenallergie in Depressionen. Nicht nur in der Landwirtschaft sind Monokulturen, also Fruchtfolgen mit lediglich einer Nutzpflanzenart mitunter problematisch; auch in der Mode schützt die Vielfalt an Farben und Formen vor einer gewissen Auszehrung der Fantasie. Da helfen auch keine Alibi-Margeriten mehr.