Nicola Sturgeon, die schottische Premierministerin. Foto: PA Wire

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Nicola Sturgeon.

Stuttgart - Die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon hat vor gar nicht langer Zeit den Unterschied zwischen einer Politikerin und einem Politiker erklärt. Eine Frau im Amt müsse vorausschauend über ihre Garderobe nachdenken, sagte die 47-Jährige sinngemäß. Es verbiete sich, zu zwei aufeinanderfolgenden Terminen in ein und demselben Kleidungsstück zu erscheinen. Und ohne gemachte Frisur brauche man ohnehin nicht das Haus verlassen. „Die Wahl der Krawattenfarbe ist damit nicht zu vergleichen“, resümierte Nicola Sturgeon.

Leidenschaft und Angriffslust

Ein Politiker hat es da wesentlich leichter. Umso mehr sollte man betonen, dass die erste Frau in Schottland und Brexit-Gegnerin der alltäglichen Ungerechtigkeit mit Stil und Haltung begegnet. Signalrot ist augenscheinlich eine Lieblingsfarbe, immer wieder betont Sturgeon mit intensiv leuchtenden Kostümen und Blazern den rötlichen Ton ihrer Haare. Selbst die Schuhe stimmt sie auf die von der Farbpsychologie bekannten Attribute ab. Das gilt auch, wenn sie überrascht oder genervt sein mag, wie Anfang der Woche, als sie von ihrer britischen Amtskollegin Theresa May von den geplanten Neuwahlen des Parlaments informiert wurde. Auch wenn das Kostüm etwas zu knapp sitzt, so ist die Botschaft doch klar und vorbildlich jenseits aller Tagesmoden: weitermachen, mit Leidenschaft und Angriffslust. Bleibt noch die Frage, ob es irgendwann einmal einen europäischen Regierungschef im roten Anzug geben wird.