Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur einem Stresstest – und zwar regelmäßig an dieser Stelle. Heute: Christoph Waltz.
Stuttgart - Von einem gewissen Alter an sind Schauspieler besonders anfällig für stilistische Mätzchen. Um die Welt und ihre Fans vom körperlichen Verfall abzulenken, verirren sich selbst künstlerisch wertvolle Zeitgenossen immer öfter in den Teenager-Abteilungen von Boutiquen und Online-Shops. Affige Brillengestelle (Brad Pitt), postpubertäre Ethno-Wickelarmbänder (Colin Farrell) oder auch die besorgniserregende Fixierung auf kirmestypische Kopfbedeckungen (Johnny Depp) lassen an der Fähigkeit zum würdevollen Altern gerade im darstellenden Fach zweifeln.
Jugendwahn und Augenreizungen
Anders als die meisten vom Jugendwahn heimgesuchten Hollywoodmimen vermeidet Christoph Waltz den Griff zum peinlichen Accessoire. Der österreichische Schauspieler und zweimalige Oscar-Gewinner widerlegt augenscheinlich den sexistischen Kalenderspruch, wonach ein Käse reift, ein Mann aber nicht. Der 59-jährige Künstler erschien dieser Tage bei einem offiziellen Termin in Los Angeles ganz in Schwarz. Anzug, Hemd, ja selbst die Krawatte erinnern an jene schönen, leider längst vergangenen Zeiten, als das Betrachten von erwachsenen Menschen weit weniger Augenreizungen verursachte als heutzutage.
Der konsequente Verzicht auf Signalfarben wirkt gerade an ergrauten Zeitgenossen souverän. Das Klischee vom existenzialistischen Poeten und Espressoschlürfer vom linken Seine-Ufer ist inzwischen dermaßen ausgebleicht, dass man mittlerweile mit der Intellektuellenuniform der 60er Jahre gegen die ganzen bunt gescheckten Profilneurotiker aus der Branche rein äußerlich wieder nur punkten kann. Schwarz gewinnt
Jugendwahn und Augenreizungen
Anders als die meisten vom Jugendwahn heimgesuchten Hollywoodmimen vermeidet Christoph Waltz den Griff zum peinlichen Accessoire. Der österreichische Schauspieler und zweimalige Oscar-Gewinner widerlegt augenscheinlich den sexistischen Kalenderspruch, wonach ein Käse reift, ein Mann aber nicht. Der 59-jährige Künstler erschien dieser Tage bei einem offiziellen Termin in Los Angeles ganz in Schwarz. Anzug, Hemd, ja selbst die Krawatte erinnern an jene schönen, leider längst vergangenen Zeiten, als das Betrachten von erwachsenen Menschen weit weniger Augenreizungen verursachte als heutzutage.
Der konsequente Verzicht auf Signalfarben wirkt gerade an ergrauten Zeitgenossen souverän. Das Klischee vom existenzialistischen Poeten und Espressoschlürfer vom linken Seine-Ufer ist inzwischen dermaßen ausgebleicht, dass man mittlerweile mit der Intellektuellenuniform der 60er Jahre gegen die ganzen bunt gescheckten Profilneurotiker aus der Branche rein äußerlich wieder nur punkten kann. Schwarz gewinnt