Endlich: Deutschland genießt den Sommer - doch der hat auch seine Schattenseiten. Wenn man sich zu lange ungeschützt der Sonne aussetzt, kann das üble Folgen haben. Foto: factum/Bach

Der Sommer ist da - und mit auch die Folgen von Hitze und übermäßigem Sonnenbaden. Was bei einem Sonnenbrand, einem Sonnenstich oder einem Hitzekollaps zu tun ist, lesen Sie hier. 

Stuttgart - Deutschland schwitzt: Wer kann, hält sich im Schatten auf und vermeidet große körperliche Anstrengung im Freien. Denn für den Organismus sind die anhaltend hohen Temperaturen eine starke Belastung. Vor allem Kinder, aber auch ältere Menschen oder chronisch Kranke haben jetzt häufig Beschwerden. Sport sollte man derzeit nur am frühen Morgen draußen treiben.

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Auch Berufsgruppen wie Bauarbeiter, Gärtner oder Landwirte, die der Sonne über längere Zeit ausgesetzt sind, sollten jetzt besonders vorsichtig sein. Sonnenbrand, Sonnenstich, Hitzschlag oder gar Hitzekollaps drohen.

Generell sollte man sich nur mit einer Kopfbedeckung längere Zeit in der Sonne aufhalten, das gilt vor allem auch für Kinder. Zudem braucht der Körper jetzt mehr Flüssigkeit als sonst, denn er versucht sich durch stärkeres Schwitzen Abkühlung zu verschaffen. Also, immer eine - am besten mit stillem Wasser oder ungesüßtem Tee - gefüllte Trinkflasche mitnehmen und unterwegs an einem Trinkwasserbrunnen oder Wasserhahn mehrmals auffüllen!

Hat man zu viel Sonne abbekommen, zeigen sich typische Symptome. Doch wie erkennt man einen Sonnenstich oder gar Hitzschlag, was bringt Linderung bei einem Sonnenbrand und was kann man dagegen tun?

Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Sonnenbrand - Was kann man tun?

"Sonnenbrände sind Gift für die Haut", sagt Dr. Ralph von Kiedrowski, Hautarzt und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD). Denn die UV-Strahlen können Hautkrebs erzeugen. Über die Intensität der UV-Strahlung kann man sich beim Bundesamt für Strahlenschutz informieren. Hier kann man auch die Sonnenbrandgefahr ablesen.

Was zu tun ist: Ist die Haut gerötet, sofort raus aus der Sonne. Einige Stunden später beginnt die Haut an der betroffenen Stelle zu spannen, zu brennen und heiß zu werden. Hat es einen besonders stark erwischt, bilden sich kleine Bläschen, die später platzen. Hier wird sich die Haut später schälen.

Als Sofortmaßnahme kann man die gerötete Stelle mit einem nassen Handtuch kühlen oder unter die (nicht eiskalte!) Dusche gehen. Auch ein Coolpack kann helfen, dann aber immer ein Handtuch unterlegen. Später können spezielle Gels Linderung verschaffen, etwa mit Aloe Vera, das viel Feuchtigkeit enthält und hautberuhigend wirkt.

Auch an genügend Wasserzufuhr von Innen sollte man jetzt denken. Also: Wasser trinken!

Sonnenstich - Was kann man tun?

Wer zu viel Sonne auf Kopf und Nacken bekommt, kann einen Sonnenstich erleiden. Durch die intensive Sonneneinstrahlung kommt es zu einer Reizung der Hirnhäute. Typische Symptome sind ein roter Kopf, Unruhe sowie Kopf- und Nackenschmerzen. Manchmal kommen Übelkeit und Erbrechen dazu. Es können Bewusstseinsstörungen auftreten. Typisch für einen Sonnenstich ist, dass die Körpertemperatur des Betroffenen in der Regel nicht erhöht ist.

Was zu tun ist: Sofort aus der Sonne gehen. Den Kopf mit feuchten, kühlen Tüchern umwickeln. Auch eine kühle Dusche kann helfen. Der Betroffene sollte sich hinlegen, der Oberkörper kann leicht erhöht gebettet werden. Ist das Bewusstsein nicht getrübt, Wasser zu trinken geben. Gegen die Kopfschmerzen kann ein Schmerzmittel helfen. Tritt nach einiger Zeit Ruhe keine Besserung ein, sollte man einen Arzt rufen oder ins Krankenhaus fahren.

Hitzschlag - Was kann man tun?

Ein Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein und ist gefährlicher als ein Sonnenstich. Überanstrengung in heißer Umgebung kann der Auslöser sein. Ein Hitzschlag muss daher nicht unbedingt etwas mit zu starker Sonneneinstrahlung zu tun haben. Auch ein exzessiver Saunabesuch ohne Ruhephasen an der frischen Luft kann zu einem Hitzschlag führen. Bei einem Hitzschlag kommt es zu einem Wärmestau im Körper, daher kann die Körpertemperatur auf über 40 Grad steigen.

Die Betroffenen leiden etwa unter Krämpfen, Erschöpfung und Halluzinationen. Dies kann zum Beispiel Sportler treffen, die in der Hitze trainieren. Betroffene können sich aber auch einfach sehr matt fühlen. Der Puls ist in der Regel hoch, der Blutdruck im Keller. Die Haut fühlt sich heiß und trocken an.

Was zu tun ist: Sofort aus der Sonne gehen und hinlegen. Den Körper mit feuchten, kühlen Tüchern kühlen. Einen Notarzt verständigen.

Hitzekollaps - Was kann man tun?

Strengt man sich bei hohen Temperaturen in der Sonne über längere Zeit stark an - wie beim Sport und bei schwerer körperlicher Arbeit - und trinkt nicht ausreichend, kann es zu einem Hitzekollaps kommen. Anzeichen dafür sind Schwindel und Übelkeit. Der Puls ist schnell und schwach, die Haut ist blass und feucht. Der Betroffene fröstelt.

Was zu tun ist: Betroffene sollten sofort in den Schatten gebracht werden und Wasser trinken. Feuchte Handtücher im Nacken und auf der Stirn können helfen. Werden die Symptome nicht besser, sollte ein Notarzt verständigt werden. Am besten die Beine höher als den Kopf legen, denn bei einem Kreislaufversagen droht Bewusstlosigkeit. Ist der Betroffene bereits ohne Bewusstsein, die Person in die stabile Seitenlage bringen.