Schäfer Edgar Engist (links) und Schäfer Sven de Vries stehen mit Schaf Erika vor dem Landtag von Baden-Württemberg. Den Schäfern in Deutschland geht es nicht gut, deshalb fordert der Bundesverband Berufsschäfer von der Bundesregierung ab 2019 eine Weidetierprämie. Foto: dpa

Tierischer Protest in Stuttgart: Mit einer Petition mit 120 000 Unterschriften und ihren Schafen wollen Schäfer auf ihre schwere Situation aufmerksam machen – und haben Forderungen an die Politik.

Stuttgart - Schäfer sehen ohne einen Wechsel in der Förderung ihrer Betriebe ihre Existenz bedroht. Von einer Prämie pro Weidetier - statt wie bislang pro beweideter Fläche - versprechen sie sich ein besseres Einkommen und attraktivere Bedingungen für den Nachwuchs.

Am Donnerstag übergaben Vertreter des Bundesverbandes der Berufsschäfer vor dem Landtag in Stuttgart eine Petition mit 120 000 Unterschriften an Agrarstaatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU). „Wir sind gekommen, um für die Schäfer in Deutschland um Hilfe zu bitten„, sagte Sven de Vries vom Verband, der von seinem Schaf Erika begleitet wurde.

Aktionen in mehreren Städten

Gurr-Hirsch versprach, die Forderung zu prüfen, meldete aber zugleich Bedenken an. Die Fehleranfälligkeit sei bei einer tierbezogenen Prämie sehr groß ebenso wie der Dokumentationsaufwand für Schäfer und Behörden.

Aktionen der Schäfer waren in bundesweit zwölf Städten geplant. Sie hoffen auf eine Entscheidung zu ihren Gunsten bei der Agrarministerkonferenz Ende April in Münster. In Baden-Württemberg arbeiten laut Angaben des Landesschafzuchtverbands 140 hauptamtliche Schäfer.