Die Gleise liegen erhöht auf einem Bahndamm, was die Rettungsarbeiten erschwerte Foto: dpa/Matthias Balk

Wieder prallen auf einer eingleisigen Bahnstrecke zwei Züge gegeneinander: Bei der Kollision in Schäftlarn bei München stirbt ein Fahrgast. Es gibt etliche Verletzte. Unklar ist: Warum stießen die Bahnen zusammen?

Schäftlarn - Am Tag nach dem schweren S-Bahnunfall südlich von München sind noch viele Fragen ungeklärt. Im Fokus dürfte die Ursachenforschung stehen. Wie konnte es zu dem Unglück kommen, bei dem ein Fahrgast starb und 18 Menschen verletzt wurden? Zwei S-Bahnen waren am Montagnachmittag nahe dem Bahnhof Schäftlarn auf einer eingleisigen Strecke kollidiert. Binnen kürzester Zeit lief ein Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten.

Bei dem Toten handelte es sich um einen 24-jährigen Afghanen, teilte Polizeisprecher Andreas Franken am späten Abend mit. 18 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Die 13 weiteren erlitten mittelschwere Verletzungen. Zudem seien 25 Personen ambulant versorgt worden. Insgesamt hatten sich 95 Menschen in den Zügen befunden. Einige konnten sich selbst aus den Waggons befreien, anderen halfen die Retter heraus.

Einsatzkräfte bist in die Nacht vor Ort

Die Gleise liegen erhöht auf einem Bahndamm, was die Rettungsarbeiten und die Bergung der verkeilten Züge erschwerte. Bis in die Nacht hinein waren die Einsatzkräfte vor Ort. Insgesamt waren etwa 680 Angehörige von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk beteiligt. Die Staatsanwaltschaft München I leitet laut Polizeisprecher die Ermittlungen zur Unfallursache. Gutachter sollen ihre Arbeit unterstützen.

Die Deutsche Bahn (DB) als Betreiber der S-Bahn drückte am Montag ihr Bedauern aus und richtete eine Telefonhotline ein (0800 3 111 111).