Nachdem sich in Böblingen die Erde gehoben hat, melden sich immer mehr Geschädigte. Die Stadt will den Eigentümern jetzt finanziell helfen.
Böblingen - Nachdem sich in Böblingen die Erde gehoben hat, melden sich immer mehr Geschädigte. Mittlerweile seien an 80 Häusern Risse oder andere Schäden festgestellt worden, teilte das Landratsamt am Montag auf Nachfrage mit. Die genaue Ursache sei weiter unklar.
Die Stadt will den Eigentümern jetzt finanziell unter die Arme greifen. Um Schäden auszubessern, können sie zinslose Darlehen in Höhe von jeweils 5000 Euro beantragen, beschloss der Gemeinderat. Die Stadt bürge dafür. Das Soforthilfeprogramm von 150.000 Euro ist zunächst auf 30 Hauseigentümer begrenzt. Sollte der Bedarf größer sein, könne das Programm noch ausgeweitet werde, sagte ein Stadtsprecher.
Ursache der Schäden könnten Erdwärmebohrungen sein, wie etwa in Staufen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Wenn Wasser durch unverschlossene Bohrlöcher in den Gipskeuper dringt, quillt der eingeschlossene Anhydrit auf und der Boden hebt sich. Doch auch Veränderungen im Grundwasser könnten die Veränderungen bewirkt haben, hieß es im September. Für diesen Freitag plant das Landratsamt eine Informationsveranstaltung. Geschädigte sollen über die bisherigen Erkenntnisse und Messungen informiert werden und ihre Fragen stellen können.