Dioxin und PCB haben Lehrer und Schüler krank gemacht. Jetzt haben Experten den Betonbau am Ludwigsburger Innenstadtcampus in seine Einzelteile zerlegt.
Ludwigsburg - Wenn die Schüler nach den Ferien an den Ludwigsburger Innenstadtcampus zurückkommen, wird vom alten Fachklassentrakt nichts mehr übrig sein: Bagger lesen zurzeit die letzten Brocken zusammen. Der 1965 errichtete Bau wurde abgerissen, weil er Lehrer und Schüler krank gemacht hat. In der Raumluft fanden sich Furane, Dioxin und PCB (Polychlorierte Biphenyle). Ein giftiger Cocktail, der auch ein Grund dafür war, dass der Abbruch lange gedauert hat.
Abriss war überfällig
Seit zehn Jahren gibt es an der Seestraße einen neuen Fachklassentrakt. Dieser sollte eigentlich den alten Betonbau ersetzen. Doch weil so viele Schüler auf die Gymnasien wechselten, diente er weiterhin als „Ausweichquartier“. Bis Eltern und Lehrer Widerstand leisteten. Wer sich längere Zeit in dem Gebäude aufhielt, klagte über Übelkeit und Kopfschmerzen. Eine Untersuchung der Raumluft ergab: In fast allen Räumen gab es starke Schadstoffkonzentrationen.
Alles im Plan
2017 war der Abriss beschlossen worden, mit dem die Experten in diesem Mai begonnen hatten. Um eine weitere Schadstoffbelastung zu vermeiden, wurde das viergeschossige Haus seither Stück für Stück demontiert. „Die Arbeiten sind im Zeitplan“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Was nun noch fehlt, ist eine Asphaltdecke. Die aber wird erst Anfang Oktober aufgetragen. Bis dahin muss eine Fernwärmeleitung, die unter dem Fachklassentrakt verlief, stabilisiert werden.