Der mutmaßliche Dieb hat auch im Stuttgarter Naturkundemuseum Schloss Rosenstein zugeschlagen. Er hat in der Sammlung rund 60 Exponate beschädigt. Foto: dpa

Ein Schweizer, der über Jahre hinweg immer wieder seltene Raubvogelfedern gestohlen haben soll, ist der Polizei jetzt ins Netz gegangen. Auch die Sammlung des Naturkundemuseums Rosenstein ist betroffen.

Stuttgart - Ein dreister Feder-Dieb ist der Stuttgarter Staatsanwaltschaft und der Schweizer Polizei ins Netz gegangen. Der 40-jährige Schweizer hat über Jahre hinweg immer wieder seltene Raubvogelfedern aus verschiedenen Naturkundemuseen gestohlen - auch in Stuttgart, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Ermittler Ende November viele der gestohlenen Federn sicher.

Viele Stücke mit historischer Bedeutung sind unersetzlich

Nach Angaben von Johanna Eder, Vorsitzende der Deutschen naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen (DNFS), sind unter anderem Museen in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Basel und Wien bestohlen worden. Insgesamt seien Schäden von drei bis vier Millionen Euro entstanden. Zum Teil habe der Dieb ganze Flügel abgetrennt. In Stuttgart seien rund 60 Exponate beschädigt, sagte Eder. Die Staatsanwaltschaft spricht hier allein von rund einer halben Million Euro Schaden.

Bei den Präparaten handele es sich laut DNFS um stark geschützte Arten mit „einen hohem wissenschaftlichem Wert“. Viele Stücke hätten zudem eine historische Bedeutung und seien unersetzlich. „Der wissenschaftliche Schaden ist unermesslich, da für die Forschung ein intaktes Gefieder bei Vogelpräparaten außerordentlich wichtig ist.“