Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einem massiven außenpolitischen Schaden für ganz Europa durch einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone gewarnt.
Berlin - Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einem massiven außenpolitischen Schaden für ganz Europa durch einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone gewarnt. „Wer behauptet, der „Grexit“ - also der Ausstieg Griechenlands aus dem Euro - sei verkraftbar, der vergisst, wie das in der Welt wahrgenommen würde“, sagte Steinmeier dem Magazin „Stern“. „Wir dürfen mit der Währungsunion nicht scheitern. Ich möchte, dass Griechenland in der Eurozone bleibt.“
Steinmeier verwies darauf, dass die Europäische Union mit Staaten wie den USA oder China „auf Augenhöhe“ gesehen werden wolle. „Und dieses Europa kann ein Problem nicht lösen, das weniger als drei Prozent der europäischen Volkswirtschaft ausmacht? Das wirkt hilflos.“ Der Außenminister bezog sich damit auf die Leistungsstärke der griechischen Volkswirtschaft im Vergleich zu Gesamteuropa.
Zugleich wies Steinmeier griechische Forderungen nach weiteren Wiedergutmachungszahlungen in Milliardenhöhe wegen Deutschlands Nazi-Vergangenheit nochmals zurück. „Die Frage von Reparationen ist nicht mehr offen. Sie ist politisch und juristisch geklärt“, sagte Steinmeier. „Wir müssen endlich zur Sache kommen und nicht Ablenkungsdebatten führen.“ Es bringe nichts, „gerade jetzt einen bilateralen Konflikt zwischen Athen und Berlin vom Zaun zu brechen“.