Barrieren und ein Gerüsttunnel sichern vorsorglich den Außenbereich des Stadthauses, um Passanten zu schützen. Foto: Ines Rudel

Ein rund 1,5 Kilogramm schweres Aluminiumblech hat sich am Vordach des Stadthauses im Scharnhauser Park gelöst. Jetzt müssen mit Hilfe eines Gutachters und der Firma die Ursache sowie das Ausmaß des Schadens festgestellt werden.

Ostfildern - Die Besucher des Ostfilderner Stadthauses im Stadtteil Scharnhauser Park müssen zurzeit an einer langen Absperrung vorbei und unter einem Gerüsttunnel hindurch zum Haupteingang gehen. Der Grund für die Vorsichtsmaßnahme ist ein Fassadenteil, das am Montag, 12. November, tagsüber an einer Kante des Vordachs abgebrochen und in die Tiefe gestürzt ist. Die Ursache des Schadens ist noch unklar, aber die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung halten einen Materialfehler für wahrscheinlich, aber auch ein Konstruktionsfehler sei möglich.

Das Stadthaus wurde vor 16 Jahren fertiggestellt

Ein Gutachter ist laut Peter Heinzmann, dem Abteilungsleiter für Technisches Gebäudemanagement, beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen. In der nächsten Woche soll ein gemeinsamer Termin des Experten mit Vertretern der einst mit den Arbeiten betrauten Firma und der Verwaltung Klarheit über die Schadensursache sowie das weitere Vorgehen bringen.

Peter Heinzmann berichtet, das 60 bis 70 Zentimeter breite und L-förmige Fassadenteil aus Aluminium sei rund 1,5 Kilogramm schwer. Es sei am Vordach in Richtung Marktplatz an einem Randwinkel befestigt gewesen, der abgebrochen sei, erklärt Peter Heinzmann auf Nachfrage. Er wolle dem Gutachten zwar nicht vorgreifen, sagt er, „aber es sieht nach Materialermüdung aus“. Das Stadthaus ist vor 16 Jahren fertiggestellt worden.

Eigentlich hätte Heinzmann zufolge bereits in dieser Woche ein Termin zur Begutachtung stattfinden sollen, doch der von der Stadt beauftragte Experte habe noch keine Zeit gehabt. Die Firma habe sich – nachdem sie von der Stadtverwaltung informiert worden war – den Schaden so schnell wie möglich ansehen wollen, „aber es macht nur Sinn, wenn alle Beteiligten dabei sind“. Er hoffe, dass die Zusammenkunft in der kommenden Woche zustande komme. Bis dahin bleibe die Absperrung ebenso stehen wie der Gerüsttunnel. Diese seien als reine Vorsichtsmaßnahme vor dem Haupteingang aufgebaut worden, um Passanten vor weiteren eventuell herabfallenden Fassadenteilen zu schützen. Zunächst habe das Stadthaus zwei Tage lang nur über die Tiefgarage oder einen Seiteneingang betreten werden können.

Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest

Über die Schadenshöhe könne er zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen, sagt Peter Heinzmann. Schließlich könne noch keine Aussage darüber getroffen werden, welche Ausmaße der Schaden annehme. Das hänge davon ab, ob weitere Teile betroffen seien und wie umfangreich eventuell zu veranlassende Sanierungsarbeiten ausfielen. Bisher habe es keine Beanstandungen der großflächigen Aluminiumfassade gegeben. Nur eine Platte habe vor einigen Jahren ausgetauscht werden müssen, weil sie beschädigt worden sei und Beulen aufgewiesen habe. Dass ein Segment der Verkleidung herabgestürzt ist, sei „zum ersten Mal“ vorgekommen, so Heinzmann. Obwohl sich das Blech tagsüber gelöst habe, sei niemand durch den Zwischenfall gefährdet worden. Der Hausmeister habe es liegen sehen und eingesammelt.