Bis vor kurzem saß der 88-jährige Degerlocher Friedrich Wolfenter noch täglich rund fünf Stunden vor seinem Schachcomputer. Foto: Susanne Degel

Friedrich Wolfenter hat jüngst eine hohe Auszeichnung erhalten: Der 88-Jährige aus Degerloch darf sich seitdem Nationaler Fernschachmeister Silber nennen.

Degerloch - Die Bilanz ist rekordverdächtig. Seit 2001 hat der Degerlocher Friedrich Wolfenter bei nationalen und internationalen Turnieren 155 Fernschach-Partien bestritten – und dabei keine einzige verloren. Vor kurzem nun ist dem 88-Jährigen vom Deutschen Fernschachbund der Titel „Nationaler Fernschachmeister Silber“ verliehen worden. Es ist freilich nicht die einzige Auszeichnung, die der gebürtige Ulmer, der einst als 14-Jähriger von seinem Vetter das Schachspielen beigebracht bekam, in den vergangenen Jahrzehnten bekam. Aber vielleicht die letzte. Denn obschon seine Leidenschaft für das Brettspiel in all seinen Erscheinungsformen – Schach als Spiel, als Sport, als Kunst, als Wissenschaft – noch immer seinen Tag bestimmt, lässt es der gelernte Schrift- und Farblithograf mit eigenem Verlag (und eigenem Stand auf der Frankfurter Buchmesse) inzwischen etwas ruhiger angehen. Altershalber zum einen, gesundheitshalber zum anderen. Aber vor allem auch deshalb, weil er das Spiel mit den Computer-Schachprogrammen nicht mehr ganz so prickelnd findet. „Meine geistige Leistungsfähigkeit ist einfach nicht mehr so gefragt wie früher“, sagt Wolfenter.