Drei Umzugskartons voll mit Trikots, Hosen, Stutzen und Bällen brachten Vertreter des SC Stammheim im Flüchtlingsheim an der Zazenhäuser Straße vorbei. Foto: Martin Braun

Was die Stammheimer Fußballer ausgemustert haben, kann für die Bewohner des Flüchtlingsheims an der Zazenhäuser Straße schon die halbe Welt bedeuten.

Zuffenhausen/Stammheim - Marco Pfisterer, Wolfgang Scheck und Martin Sommer vom SC Stammheim haben am Montag, 14. September, drei vollgepackte Umzugskartons im Flüchtlingsheim an der Zazenhäuser Straße vorbeigebracht. „Wir haben den Kabinentrakt aufgeräumt und ausgemustert, was wir nicht mehr brauchen“, erklärte Wolfgang Scheck. Mehrere Sätze Trikots für Erwachsene und für Kinder sowie zahlreiche Hosen, Stutzen und auch ein paar Bälle sind zusammengekommen, die der Heimleiter Michael Zondler gerne entgegennahm: „Ein Trikot und ein Ball bedeuten für die Jungs oft schon die halbe Welt, da freuen die sich tierisch drüber“, sagte der Sozialpädagoge.

Auch Dieter Reischl vom Zuffenhäuser Bezirksamt bedankte sich für die Spende. „Sport ist wichtig, die Leute müssen sich beschäftigen“, sagte er. Michael Zondler berichtete, dass die ehrenamtlichen Helfer von den Flüchtlingsfreunden Zuffenhausen regelmäßig mit den Bewohnern kicken gehen. Außerdem seien einige der Asylbewerber in Sportvereinen aktiv. Gerade für die Kinder seien Sportvereine wichtig, um Freundschaften auch außerhalb der Schule schließen zu können, erklärte Zondler: „Wenn einer mit dir kickt, ist es relativ egal, woher er kommt.“ Außerdem könnten die Flüchtlinge in den Vereinen ihre Deutschkenntnisse verbessern: „Die Kinder haben in den Vorbereitungsklassen selten Gelegenheit, deutsch zu sprechen.“ Dennoch sei er immer wieder erstaunt, wie schnell die Kinder die Sprache lernen, meist wechselten sie schon nach einem Jahr in Regelklassen, berichtete Zondler. Gerne würden er und seine Kollegen deshalb noch viel mehr mit Vereinen kooperieren – allein, es fehle ihnen die Zeit.