Während das schwäbische "gell" einen stolzen Eintrag im Duden vorweisen kann, ist das "woll" aus dem Sauerland im Wörterbuch nicht gelistet. Foto: dpa

Ob das bevorstehende Dialektduell im Tübinger Landgericht mit dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit zu tun hat? Das schwäbische Wörtchen "gell" steht im Duden, sein Pendant aus dem Sauerland "woll" sucht man dort vergebens.

Tübingen - Gerne und häufig beenden die Sauerländer ihre Sätze mit dem Wörtchen „woll“. Damit möchten sie Gesagtes bekräftigen oder Bestätigung erheischen (Deutsch: „Nicht wahr?“). Die Norddeutschen sagen dazu „nech?“, die Schwaben lieben ihr „gell?“.

Doch einige Sauerländer sind sauer: Während „gell“ einen stolzen Eintrag im Dudenbuch vorweisen kann, ist „woll“ im Wörterbuch nicht gelistet. „Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit“, beschwert sich etwa der aus dem Sauerland stammende Romanautor Peter Prange.

Der Sender Radio MK in Iserlohn rief vor kurzem deshalb die „Woll-Woche“ aus. Mit Hörer-Unterschriften wollen die Moderatoren das sauerländische Wort in die nächste Dudenausgabe bringen. Da kann die Dudenredaktion ja kaum mehr Nein sagen. Nicht wahr?