Sarah Connor holte in der Porsche-Arena ihr Konzert nach, dass sie früher in diesem Jahr krankheitsbedingt absagen musste. Foto: Lichtgut-Oliver Willikonsky/Oliver Willikonsky

Nachdem sie das Konzert, das sie früher im Jahr in Stuttgart geben wollte, absagen musste, hat Sarah Connor es am Dienstagabend in der Porsche-Arena wieder gutgemacht. Politische Statements blieben bei der deutschen Sängerin aus.

Stuttgart - Mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Sarah Connor für Aufregung sorgte mit ihrem Lied über einen Jungen, der in die Pubertät kommt und sich nicht für Mädchen interessiert, wenige Wochen erst, seitdem sie der AfD zwei Mittelfinger entgegen reckte. Am Dienstagabend singt sie vor der nicht ganz ausverkauften Porsche-Arena, holt ein Konzert nach, das sie früher im Jahr krankheitshalber absagen musste. Es ist das letzte Konzert einer Tournee, mit der sie ihr neues Album „Herz Kraft Werke“ vorstellt.

Das Publikum ist ganz bei ihr

Connors Bühne hat den Look eines verblichenen Flickenteppichs in den Farben des Regenbogens. Bald schon fällt ein dünner, schillernde Vorhang, Sängerinnen, Sänger treten hervor, ganz in Schwarz. Ein kleines Streichorchester kommt hinzu, ein Gospelchor. Sarah Connor setzt ihren deutschen Soul groß in Szene.

Auf politische Ansagen wartet man jedoch vergeblich. „Ruiniert“, der Song, bei dem in Berlin die Mittelfinger ins Spiel kamen, ist letztlich ein Stück, das von der heilen Welt träumt, nichts böse meint. Und so ist Sarah Connor, auch am Dienstagabend: begabt mit einer großen Stimme, begleitet von erstklassigen Musikern, will sie doch nur kuscheln, hat stets einen Fuß im Schlagerreich. Ihr Publikum aber ist ganz bei ihr, überrascht sie immer wieder – und Connor singt für dieses Publikum auch die Songs ihrer größten Vorbilder: da überzeugt sie wirklich ganz. Eine ausführliche Kritik