Kommt der Impfstoff noch dieses Jahr? Foto: Ascannio / shutterstock.com

Viele Ungeimpfte würden die Corona-Schutzimpfung mit einem Totimpstoff bevorzugen. Der französische Hersteller Sanofi könnte mit Vidprevtyn einer der ersten Anbieter in Europa sein. Doch wann ist mit einer Zulassung zu rechnen?

Novavax, Valneva und Sanofi – Auf diese drei Unternehmen setzen im Moment viele Nichtgeimpfte ihre Hoffnungen, wenn es um die Entwicklung eines Totimpfstoffes geht. Denn laut Medienberichten soll das Bundesgesundheitsministerium bereits mehrere Millionen Dosen der Impfstoffe bestellt haben. Ein konkretes Lieferdatum konnte bislang jedoch nicht genannt werden, denn alle drei Impfstoffe befinden sich noch in den jeweiligen Überprüfungsverfahren.

Wie funktioniert der Impfstoff von Sanofi?

Bei Vidprevtyn handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, auch Totimpfstoff genannt. Anders als die bisher in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe enthält Vidprevtyn nicht die genetische Information des Spikeproteins des Coronavirus, sondern das Spikeprotein selbst. Dieses wird in Insektenzellen gezüchtet und ist im Körper der Geimpften nicht mehr vermehrungsfähig.

Das Immunsystem erkennt die fremden Proteinpartikel und bildet Abwehrkräfte, Antikörper und T-Zellen gegen das Virus. Um die Immunantwort im Körper zu verstärken, enthält Vidprevtyn einen Wirkverstärker (Adjuvans). Es werden zwei Impfdosen im Abstand von 28 Tagen verabreicht.

Wann ist mit einer Zulassung von Vidprevtyn zu rechnen?

Der Impfstoff von Sanofi befindet sich seit dem 20. Juli 2021 in einem Rolling-Review-Verfahren der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Das heißt, die erforderlichen Daten für den Zulassungsantrag werden nicht gebündelt abgegeben, sondern immer dann, wenn sie verfügbar sind. Dadurch beschleunigt sich der komplette Prozess der Zulassung.

Eine zuverlässige Aussage darüber, wann der Impfstoff in Deutschland verfügbar sein wird, lässt sich jedoch im Moment nicht treffen. Aus einem Bericht zur nationalen Impfstrategie des Bundesgesundheitsministeriums aus dem Juni 2021 geht allerdings hervor, dass mit einer möglichen Zulassungsentscheidung im vierten Quartal 2021 gerechnet wird. Sollte Vidprevtyn tatsächlich Ende des Jahres die Zulassung der EMA erhalten, wird es trotzdem noch eine gewisse Zeit dauern, bis der Impfstoff für Impfungen bereitsteht.

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