Der Gemeinderat Ostfildern hat die Umgestaltung der Otto-Schuster-Straße beschlossen. Auch die Esslinger Straße südlich des Kreisverkehrs wird aufgewertet.
Die Stadterneuerung im Ostfilderner Stadtteil Nellingen wird im kommenden Jahr fortgeführt. Der Gemeinderat hat nun einstimmig zwei Beschlüsse zur Aufwertung der Ortsmitte gefasst. Demnach werden nächstes Jahr die Otto-Schuster-Straße sowie das Gebiet der Esslinger Straße zwischen dem Kreisverkehr und der Kreuzung mit der Kaiser- und Schillerstraße neu gestaltet.
Wenig Aufenthaltsqualität am Stadtbahnplatz
Die Otto-Schuster-Straße stellt zwischen dem Stadtbahnplatz und der neu gestalteten Hindenburgstraße derzeit noch eine 230 Meter lange, gerade und wenig ansehnliche Strecke dar, die zu schnellem Fahren verleitet. Fußgänger und Radfahrer haben viel zu wenig Platz. „Die Straße und auch der Bereich am Stadtbahnplatz weisen starke Defizite bei der Aufenthaltsqualität auf“, fasste Reinhardt Kampmann, der Geschäftsführer der Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (SEG) Ostfildern, zusammen.
Nach langem Planungs- und Diskussionsvorlauf soll die SEG nun die Umgestaltung und Aufwertung des Straßenzugs in Angriff nehmen. Dabei sollen hauptsächlich die Verkehrsverhältnisse zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Fuß- und Radverkehrs verbessert werden. Der Platz mit seiner Funktion als Mobilitätsdrehscheibe soll ansprechender gestaltet werden, überdies wird eine städtebauliche Verbindung zur Hindenburgstraße hin angestrebt, erläuterte Kampmann.
Entlang der Straße sollen auf beiden Seiten versetzt zueinander Bäume gepflanzt und Parkmöglichkeiten zwischen Pflanzbeeten eingerichtet werden. Zudem werden die Gehwege auf Kosten der Straßenbreite großzügiger angelegt. Damit werde die Straße optisch und funktional gegliedert und überdies die Geschwindigkeit der Autos zwangsläufig reduziert, erklärte Kampmann.
Die Bushaltestellen am Stadtbahnplatz werden barrierefrei umgebaut, und auch dort werden Fußgänger wesentlich mehr Platz erhalten. Zudem wird in der Kurve eine Mittelinsel eingerichtet, die das gefahrlose Überqueren der Straße ermöglicht und zudem auch das Überholen des Busses in der Kurve verhindert. Farblich abgesetzte Oberflächen sollen die Straße und die Gehwege zusätzlich gestalten, ein spezielles Pflaster soll Regenwasser speichern und durch Verdunstung zu einem besseren Kleinklima beitragen. Die Kosten betragen rund 1,4 Millionen Euro, mit einem Baubeginn ist frühestens im nächsten Mai zu rechnen.
Fußgänger sollen deutlich mehr Platz bekommen
Auch die Esslinger Straße zwischen dem Kreisverkehr und den Einmündungen der Kaiser- und der Schillerstraße wird im kommenden Jahr umgebaut. Die dort geradezu üppig bemessene Straße soll deutlich schmaler werden, auch die Parkstreifen werden reduziert. Der so gewonnene Platz soll Fußgängern zur Verfügung stehen. Zudem werden die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut, überdachte Wartebereiche und Sitzgelegenheiten errichtet. Zudem werden weitere Bäume gepflanzt. Fußgänger und Radler können die Straße künftig dank einer Bedarfsampel gefahrlos überqueren. Die SEG kalkuliert mit Kosten von etwa 725 000 Euro für das Vorhaben.
Die Fraktionen begrüßten beide Planungen einhellig. Jürgen Kleih (Grüne) sah „deutliche Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr und den ÖPNV“ und lobte die geplante Begrünung „angesichts der zu erwartenden heißen Sommer in der Zukunft“. Auch Axel Deutsch (CDU) unterstützte die städtebauliche Aufwertung, beantragte allerdings, auf die geplanten Sitzgelegenheiten am Stadtbahnplatz zu verzichten, um dort keinen nächtlichen Treffpunkt mit Lärmbelästigung der Anwohner entstehen zu lassen. Martina Sandhorst-Schäfer (SPD) trat dem entgegen. Man solle „den Bürgern den Vertrauensvorschuss geben“, dass die Sitze und Bänke nicht nächtens für laute Zusammenkünfte genutzt werden. Die große Mehrheit im Gremium schloss sich dem an und lehnte den Antrag ab.