Die Bürger des Fasanenhofs feiern sich und ihren modernisierten Stadtteil. Foto: Ursula Vollmer Foto:  

Mit dem Stadtteilfest verbindet sich der Abschluss des Sanierungsprogramm „Soziale Stadt“. Die Bürger würden im Raum Möhringen schon lange in Entscheidungsprozesse eingebunden, so Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann.

Das Sanierungsprogramm „Soziale Stadt“ ist mit dem diesjährigen Stadtteilfest im Fasanenhof zwar offiziell zu Ende gegangen, dennoch hat sich am Wochenende so etwas wie Aufbruchstimmung über den Festplatz gelegt: „Yes, we can“, fasste Günther Joachimsthaler, der Vorsitzende des Bürgervereins, seine Erfahrung zusammen und versprach gleichzeitig, den Schwung in die nächsten Jahre mitzunehmen.

Seit 2003 Investitionen von Sieben Millionen Euro

„Ja, der Fasanenhof hat sich gemausert“, bestätigte beim Festakt auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn die Veränderung einer eher skeptisch beäugten Siedlung hin zu einem Stadtteil mit lebendiger Infrastruktur. Sieben Millionen Euro investierten Bund und Land sowie die Stadt seit 2003 in das Entwicklungsprogramm, eine Million kam allein den Grün- und Freiflächen und den Kindern zugute. „Die Verbesserungen wären aber nicht möglich gewesen ohne den Bürgerverein“, betonte Kuhn, städtisches Leben komme ohne aktive Mitarbeit nicht zustande.

Sein Dank galt daher nicht nur den 300 Vereinsaktiven, sondern auch jenen gut 50 Engagierten, die sich in fünf Arbeitskreisen mit der Situation vor Ort auseinander gesetzt haben. Ihre Ideen flossen über den Beirat und das Stadtteilmanagement in die Projektleitung ein, die als Schnittstelle zum städtischen Baureferat fungierte. Matthias Hahn, der zuständige Bürgermeister, kündigte am Sonntag prompt an, sich beruhigt zurücklehnen zu wollen: „Der Fasanenhof ist runderneuert, und der Bürgerverein wird seine gute Arbeit fortsetzen“.

„Wir sind voll ausgelastet“

Die Bürger würden im Raum Möhringen schon lange in Entscheidungsprozesse eingebunden, sagte der Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann, mit Beginn des Sanierungsprojekts sei aber eine ganz neue Intensität entstanden: „Die Beteiligten machten von der ersten Stunde an Dampf“. Nicht weniger als 94 Arbeitskreissitzungen hat Lohmann gezählt.

In kurzen Rückblicken erinnerten sich die Frauen und Männer an die Anfänge und präsentierten stolz das Erreichte. Der Arbeitskreis (AK) eins etwa kümmerte sich um Kinder- und Jugendbelange und verwandelte das Jugendhaus von einer „dunklen Höhle“ in einen Treff für alle Generationen. Die Arbeitskreise zwei und drei knöpften sich die Themen Verkehr und Lärm vor und berichteten nun von sanierten Straßen, Kreisverkehrsanlagen und barrierefreien Bordsteinen. Im AK vier – Gebäudeplanung – ging es um die Modernisierung des angejahrten Wohnungsbestandes. Soziales und kulturelles Miteinander stand auf der Agenda des AK fünf: ein Marktcafé entstand, Besuchs- und Einkaufsdienste wurden organisiert. „Wir sind voll ausgelastet“, stellte einer der Sprecher fest und schmunzelte.

Soviel Einsatz musste gewürdigt werden: Der OB übergab fünf Ehrenmünzen der Stadt sowie sechs Urkunden – stellvertretend für alle Engagierten, die sich mit dem Stadtteil identifizieren und nicht lockerlassen in ihrem Bemühen um ein nachbarschaftliches Miteinander. Gemeinsam soll beispielsweise noch der Lärmschutz verbessert werden. Mit Beifall quittierten die Festgäste aber die Ankündigung Kuhns, die Stadtbahn zum Flughafen weiterzuführen: „Quasi die Anbindung des Fasanenhofs an die weite Welt“.