Sandra Heckelmüller Foto: privat

Sandra Heckelmüller ist die neue Ansprechpartnerin der Stadtteilassistenz im Stöckach. Sie hat schon in Kapstadt und in Bonn gelebt und gearbeitet und in einem Blog Tipps „für das kleine Glück im Alltag“ gegeben.

S-Ost - Stadtviertel wie aktuell in Stuttgart der Stadtteil Stöckach oder Teile von Gablenberg sollen mit Hilfe von Fördergeldern des Landes und des Bundes schöner werden. Dafür werden dort Sanierungsgebiete festgelegt. So ein Sanierungsgebiet funktioniert nur dann gut, wenn die Einwohner des betreffenden Gebietes einbezogen werden und sich regelmäßig mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung, also den Planern, austauschen. Moderiert wird dieser Austausch inzwischen von darauf spezialisierten Büros mit jeweils festen Ansprechpartnern. Im Stöckach organisiert das in Dettenhausen bei Tübingen ansässige Unternehmen Dialog Basis die Kommunikation zwischen den Beteiligten und stellt jetzt eine neue Ansprechpartnerin für den Stadtteil vor: Sandra Heckelmüller bringt vielfältige Erfahrungen mit und hat schon einiges von der Welt gesehen.

Erst Banklehre, dann Fachhochschule

Die heute 34-Jährige verbrachte die ersten knapp 20 Jahre ihres Lebens in dem kleinen Dorf Wattenweiler im Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben. Nach der Schule machte sie bei der örtlichen Bank eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau. Aber so richtig zufrieden war sie damit nicht. Sie holte im zweiten Bildungsweg ihr Abitur nach und studierte an der Fachhochschule Neu-Ulm Kommunikationswissenschaften mit den Teilbereichen Marketing, Betriebswirtschaftslehre und IT. Die FH Neu-Ulm arbeitet eng mit Unternehmen zusammen, die Studierenden bekommen bei regelmäßigen Projekten gleich eine Portion Praxiserfahrung mit.

So war es auch bei Sandra Heckelmüller, die zum Ende ihres Studiums für ein Projekt mit Siemens eine Woche lang in Dubai arbeitete. „Da bin ich das erste Mal so richtig aus Bayern rausgekommen.“ In Dubai würde sie zwar nie leben wollen („Ich brauche viel Natur, freie Landschaften“), aber: „Da habe ich gemerkt: Da gibt es in der Welt dort draußen noch mehr. Und davon will ich nach dem Studium mehr sehen.”

Von Kapstadt nach Bonn

Südafrika hatte sie schon immer fasziniert und auch dank eines Stipendiums ihrer FH kam sie in das Trainee-Programm eines Reiseveranstalters mit Sitz in Kapstadt. Das war 2011. Nach der Trainee-Zeit wechselte sie zu Amazon in Kapstadt, aus den ursprünglich geplanten sechs Monaten in Südafrika wurden schnell zwei Jahre. Sie fühlte sich zuhause, sammelte Erfahrungen im Communitymanagement bei Amazon. Irgendwann zog es sie aber doch wieder zurück nach Deutschland. Sie entschied sich für Bonn als neuem Lebens- und Arbeitsort. Die Internationalität der Stadt durch den UN-Campus, wo zahlreiche UN-Organisationen ihren Sitz haben, die kurzen Wege ins Siebengebirge und in die Eifel oder auch in die Niederlande und an die Nordsee gaben den Ausschlag.

Die Jahre in Bonn waren geprägt von einer Vielzahl von Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Unternehmen, vom Safthersteller Rotbäckchen bis zur Telekom, und bei vielen Veranstaltungen, egal ob bei einer internationalen Konferenz für die Delegation von Frankreich oder im Umweltschutz. Und sie wurde zur Bloggerin: Unter dem Titel „Wundervolle Bonn-Momente“ gab sie regelmäßig außergewöhnliche Freizeit- und Ausflugstipps „für das kleine Glück im Alltag an versteckten, aber nahen Orten“. Sogar das WDR-Fernsehen berichtete darüber. „Das war eine superschöne Zeit, ich habe tolle Menschen kennengelernt.“

Viele Puzzleteile für den Traumjob

In dieser Zeit plante sie ihre nächste Zukunft, nahm sich aus jedem Bereich wie in einem Puzzle den Teil heraus, der ihr besonders wichtig war oder ihr besonders gut gefiel. Daraus setzte sie ein Bild ihres Traumjobs zusammen. Mitte 2019 war das Bild komplett, sie wollte eine Rolle als Moderatorin oder Referentin, sich mit politischen und auch Umweltthemen beschäftigen, „den Bezug zu Menschen, um sie inspirieren zu können“ und das alles zusammen in einem tollen Team. Wenig später entdeckte sie das Stellenangebot von Dialog Basis.

Seit Januar ist Sandra Heckelmüller hier, wohnt in Wannweil im Kreis Reutlingen, war schon bei einigen Bürgerwerkstätten unter anderem in Musberg und in Leinfelden-Echterdingen dabei und hat im Februar zum ersten Mal den Stöckachtreff besucht, bei einem der neuen Themenabende. Seitdem verhindert die Coronakrise, dass sie den Stadtteil besser kennenlernen konnte, was sie aber bald nachholen will. Seit Mitte April ist sie als Nachfolgerin von Patrick Maier die offizielle Ansprechpartnerin der Stadtteilassistenz und hat vor allem ein Ziel: „Ich wünsche mir eine noch stärkere Vernetzung im Stadtteil. Das Potenzial dafür ist da!“