Im April 2016 ist in den Räumen an der Osterbronnstraße 60 das Stadtteilbüro eröffnet worden. Künftig könnten es Räume für einen neu zu gründenden Verein werden. Foto: Archiv/Kratz

In den vergangenen Jahren haben Projektgruppen viele Aktionen auf die Beine gestellt. Dieses Engagement muss verstetigt werden.

Seit 2015 ist Dürrlewang ein Sanierungsgebiet. Das bedeutet, dass Fördermittel von Bund und Land zur Verfügung stehen, um den Stadtteil schöner zu machen. Eines der größten Projekte bisher ist die Neugestaltung des Grünzugs.

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In einem Sanierungsgebiet geht es immer auch darum, die Menschen im Ort zusammenzubringen, die Bürgerbeteiligung eröffnet Gestaltungsmöglichkeiten. So haben sich Projektgruppen gebildet, die vielfältige Aktivitäten ins Leben gerufen haben. Es gibt einen Eltern-Kind-Treff, eine Strick- und Häkel-Gruppe, Feste und das Stadtteilkino. Bisher koordiniert das professionelle Stadtteilmanagement die verschiedenen Gruppen, unterstützt bei der Organisation und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Doch wenn das Sanierungsprogramm ausläuft, wird sich auch das Stadtteilmanagement zurückziehen. Die Idee ist, dass ein neu gegründeter Verein dann seine Rolle übernimmt. Denn es braucht eine Koordinierungsstelle mit erfahrenen Ansprechpartnern, um das ehrenamtliche Engagement in Dürrlewang langfristig zu sichern. Dabei geht es zum Beispiel auch um die rechtliche Möglichkeit, Spenden zu generieren.

Verein soll einen Rahmen für verschiedene Projektgruppen bilden

Doch sind Vereinsgründungen überhaupt noch zeitgemäß? Schließlich lösen sich immer mehr auf, weil die Zahl der Mitglieder sinkt und die verschiedenen Ämter nicht mehr besetzt werden können. Zuletzt wurde der Bürgerverein Dachswald im 113. Jahr seines Bestehens aufgelöst. Sebastian Graf von dem mit dem Stadtteilmanagement beauftragten Büro Weeber+Partner kennt diese Entwicklung. „Wir gründen aber auch keinen Bürgerverein“, sagt er. Vielmehr solle der Verein einen Rahmen für verschiedenen Themengruppen bilden, die dauerhaft oder auch nur temporär bestehen können. Die Erfahrung zeige, dass viele durchaus Interesse an solch einem projektbezogenem und unter Umständen zeitlich befristeten Engagement haben, sagt Sebastian Graf. Aber natürlich brauche es auch einen festen Vorstand – bestehend aus einem Vorsitzenden, einem Schriftführer, einem Kassierer und weiteren Beisitzern. Diese offiziellen Vertreter und Vertreterinnen können, aber müssen sich nicht aus den Gruppen rekrutieren.

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Es gab bereits Vorgespräche mit verschiedenen Engagierten im Stadtteil. Nun wolle man den Kreis erweitern und habe dazu einen Infoflyer entworfen und eine Rund-Mail verfasst. Sebastian Graf ist zuversichtlich, dass die Vereinsgründung in Dürrlewang ein Erfolg wird. Ein Paradebeispiel für so einen Verein, der im Rahmen eines Sanierungsgebiets gegründet wurde, ist der Bürgerverein „Fasanenhof – hier leben wir“.

Auch auf dem Fasanenhof ist ein Verein gegründet worden

Einen möglichen Ort für das bürgerschaftliche Engagement gibt es schon. Denn die Räume an der Osterbronnstraße 60, in denen aktuell das Stadtteilbüro beheimatet ist, gehören seit einigen Jahren der Stadt. „Noch ist nichts über die konkreten Nutzungsmöglichkeiten des Hauses entschieden, es soll aber gemeinwesenorientiert sein“, heißt es im Flyer. Die Verantwortlichen der Sozialen Stadt Dürrlewang würden sich dafür einsetzen, dass diese künftig einem Verein zur Verfügung stehen.

Info

Kontakt
Wer in den E-Mail-Verteiler zum Thema „Verein für Dürrlewang“ will, schreibt an stm-duerrlewang@weeberpartner.de und erhält dann automatisch alle Neuigkeiten und Termine. Noch vor den Sommerferien ist ein Treffen mit allen Interessierten geplant, um das weitere Vorgehen gemeinsam zu erörtern.