Auf 1,2 Hektar soll in den Schelmenäckern Platz für Gewerbe, Wohnen und die Max-Lang-Straße geschaffen werden. Foto: Norbert J. Leven

Fortschritte im Sanierungsgebiet in Leinfelden: Beim Grunderwerb für das Baugebiet Schelmenäcker ist offenbar der Durchbruch gelungen.

Leinfelden - Oberbürgermeister Roland Klenk klingt erleichtert. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Gesamterwerb der Grundstücke vor einem guten Ende stehen“, sagte der Rathauschef von Leinfelden-Echterdingen am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Gemeinderat habe das für die Grundstückskäufe notwendige Geld in seiner jüngsten Sitzung bewilligt, sagte Klenk, aller Voraussicht nach auch in ausreichender Größenordnung. Diese Entscheidung ist vergangene Woche hinter verschlossenen Türen getroffen worden.

Aber auch vor Publikum hatte sich das Stadtparlament zuvor bereits mit dem Baugebiet, das vor geraumer Zeit zusätzlich in das Sanierungsgebiet Westlich der Max-Lang-Straße aufgenommen worden war (wir berichteten), mit zwei Beschlüssen auseinandergesetzt: zum einen wurde dabei der Bebauungsplanentwurf beschlossen und parallel dazu auch das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) vorangetrieben. Dies geschah in beiden Fällen mit großer Mehrheit. Fünf Gegenstimmen wurden jeweils protokolliert. Zuvor hatte Ingrid Grischtschenko für die Grünen-Fraktion erneut die Ablehnung angekündigt: „Die Erweiterung des Quartiers I erscheint uns überflüssig.“

1,2 Hektar für Gewerbe und Wohnen

Rund 1,2 Hektar umfasst das Gebiet Schelmenäcker am Südwestrand des bestehenden Gewerbegebiets. Mehrere Nutzungen sind dort geplant. Zum einen sollen Flächen für eine gewerbliche Nutzung bereit gestellt werden, zum anderen ist auch an den Neubau von Wohnungen gedacht. Aber in Richtung Süden wird auch ein breiter Grüngürtel im Bebauungsplan festgelegt. Diese Planung fixiert auch die Lage der neuen (vorläufigen) Endhaltestelle der Stadtbahn U 5 auf Höhe der Markomannenstraße, den Neubau des Jugendhauses Areal sowie die Verlegung der Max-Lang-Straße. Klenk äußerte auch die Überzeugung, dass ein attraktiver Übergang zum Neuen Markt möglich wird.

„Ich bin froh, dass wir diese bedeutsame städtebauliche Maßnahme zu Ende bringen können“, sagte der OB im Gespräch mit unserer Zeitung. Die gesamten Maßnahmen „können nur dann umgesetzt werden, wenn die öffentliche Hand im Besitz der Grundstücksflächen ist“, nannte er eine Voraussetzung. Nun zeichne sich ab, dass das Vorhaben noch zeitig genug in Gang komme, dass die Stadt auch Fördergelder vom Land erhalte. Dabei müsse sich L.-E. Regeln für Sanierungsgebiete unterwerfen. Diese schließen aus, so sagte der OB, „dass wir bei den Grundstücksgeschäften einen Reibach machen“. Befürchtungen dieser Art hatten Grundstückseigentümer während der Verhandlungen mit der Stadt immer wieder geäußert.

Verfahren gehen mit Hochdruck weiter

Das Bebauungsplanverfahren und das FNP-Verfahren würden nun mit Hochdruck weitergeführt, sagte Klenk. Für die Gewerbeflächen gebe es bereits konkrete Interessenten, die Stadt habe auch Optionen eingeräumt. Für die Wohnbauflächen sei dies noch nicht der Fall. „Ich habe aber keine Sorge, dass sich dafür potente Investoren finden werden bei der tollen Lage“, zeigte sich der OB optimistisch.