Bürgermeister Ralf Zimmermann gibt Einblicke in die Stadthalle. Foto: Werner Kuhnle / 

In Großbottwar (Kreis Ludwigsburg) muss die brandneue Harzberghalle nach einem Wasserschaden saniert werden. Die erforderlichen Eingriffe sind äußerst umfangreich.

Vielleicht wäre am kommenden Wochenende ein Chor aufgetreten oder ein bekannter Komiker. Und werktags hätten Vereine Gymnastikkurse oder andere Formen der leichten Leibesertüchtigung angeboten. Doch an derlei Dinge, die grundsätzlich in der guten Stube von Großbottwar über die Bühne gehen sollten, ist momentan nicht zu denken. Die eigentlich brandneue Stadthalle ist nach einem Wasserschaden schon wieder ein Sanierungsfall.

 

Im großen Stil wird aktuell geklopft, gehämmert und gefräst. Der Veranstaltungssaal gleicht einer Kraterlandschaft, Baustoffbrocken übersäen den Boden, die Türen müssen lange zu bleiben. „Aus heutiger Sicht ist mit einer Sanierungsdauer von einem Jahr zu rechnen“, fasst Hauptamtsleiterin Tanja Dinkel zusammen.

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„Im Rahmen der durch den Wasserschaden notwendigen Sanierungsmaßnahmen wurden die Wandverkleidung zurückgebaut und der Terrazzoboden im Foyer sowie der Parkettbelag im Saal entfernt“, erklärt Dinkel. Auch bei den Sanitäranlagen sind die Eingriffe immens. Der Boden sei hier ebenfalls zurückgebaut und die Leitungen freigelegt worden, berichtet Dinkel.

Doch damit nicht genug. „Entfernt werden muss auch der Estrich in den Duschen, den Umkleiden, im Foyer sowie im großen Saal. Diese Arbeiten finden aktuell statt“, erläutert die Chefin des Hauptamts. Anschließend würden die Heizungsleitungen vom Boden an die Decke verlegt und jene Holzbalken ausgetauscht, die vom Wasser in Mitleidenschaft gezogen wurden.

All das ist für die Kommune und die potenziellen Nutzer der Harzberghalle selbstredend bitter. Allerdings ist mit dem Start der Sanierungsarbeiten immerhin eine lange Phase des Abwartens und der Ungewissheit perdu. Weil der Fall juristisch aufgearbeitet wurde, Versicherungen eingebunden sind und Gutachter bestellt werden mussten, waren der Stadt mehr als zwei Jahre die Hände gebunden. Die Beweissicherung musste erst abgeschlossen werden. Im Spätherbst begannen schließlich die vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung. Inzwischen geht es in der Harzberghalle richtig zur Sache.

Foto: Werner Kuhnle / 

Das Gebäude war im Herbst 2021 offiziell eingeweiht worden. Nur wenige Monate später musste der Regelbetrieb gestoppt werden, weil ein Wasserschaden festgestellt worden war. Die Aussagen aus einem Gutachten zum Leitungsbau habe man so interpretiert, „dass letztendlich eine undichte Stelle an einer Frischwasserleitung zu einem Korrosionsschaden an einem Heizungsrohr geführt hat. Dadurch konnte dann Wasser austreten“, erklärte Bürgermeister Ralf Zimmermann Anfang des Jahres.

Die Ergebnisse eines zweiten Gutachtens zum Holzbau ließen noch auf sich warten, berichtet Tanja Dinkel. Ebenfalls ungewiss ist, wer das ganze Schlamassel letztendlich verursacht hat. „Das Gerichtsverfahren ist noch nicht abgeschlossen“, teilt Tanja Dinkel mit.