Die Sanierung der Villa Berg wird teurer, die Stadt bemüht sich um Zuschüsse. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Stadt unternimmt einen zweiten Anlauf, um Zuschüsse für die Sanierung der Villa Berg vom Bund zu erhalten. Das Ergebnis ist offen.

Stuttgart - Die Landeshauptstadt wird für die Sanierung der Villa Berg im Osten erneut einen Zuschussantrag beim Bund stellen. Das hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats am Mittwoch beschlossen. Mitte September war der erste Versuch wegen der Masse der Anträge im Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ abgelehnt worden.

Mit dem Antrag für 2017 schreibt die Stadt die geschätzten Kosten von zehn auf 12,5 Millionen Euro fort. Grund für die Steigerung um 25 Prozent seien Baukostensteigerungen und erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung mit einer vielfältigen Nutzung von Nebenräumen. Sie müssten in einem Anbau untergebracht werden. Mit den 12,5 Millionen Euro, so Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) sei lediglich eine Basisumnutzung und Sanierung möglich. Genaue Kosten könne man erst nach vertiefter Planung nennen. Zwei Drittel der Kosten sind zuwendungsfähig. Die Stadtverwaltung will die Sanierung in den Haushalten bis 2022 finanzieren.

Empfehlung an den Gemeinderat

Zu Nutzungsüberlegungen hatten sich Bürger in Workshops getroffen, der jüngste war am 20. Oktober. In der Abschlussveranstaltung, die am 7. Dezember von 18.30 Uhr an in der Aula der Johann-Friedrich-von Cotta-Schule (Sickstraße 165) stattfindet, soll eine Empfehlung an den Gemeinderat gegeben werden. Ein Konflikt könnte sich an der Nutzung des früheren, denkmalgeschützten Sendesaals des SWR in der Villa entzünden.

Die Villa war von 1845 bis 1853 für den württembergischen Kronprinzen und späteren König Karl und dessen Frau Olga gebaut worden. 1913 kam sie in den Besitz der Stadt, dann des SWR. Der Sender verkaufte 2007 an den Unternehmer Rudi Häussler, nach dessen Insolvenz übernahm der Düsseldorfer Projektentwickler PDI. 2015 kaufte die Stadt die Villa und die alten Fernsehstudios für 300 000 Euro. PDI erhielt für Wohnungsbau einen Betriebshof des Gartenamts für 3,2 Millionen.