Die braunen Einfassungen der großen Fenster werden verkleidet. Foto: factum/Bach

Teile der Fassade der Stadtbücherei sind marode. Sie sollen noch in diesem Jahr saniert werden.

Gerlingen - Die ersten Anfänge der Bücherei datieren aus dem Jahr 1952. Damals gab es einen Bücherschrank unter dem Dach der Pestalozzischule. Das änderte sich nach 15 Jahren: 1967 bekam die Bücherei neue Räume – im Keller des neuen Rathauses. 1991 wurde dort erweitert. Die endgültige neue Lösung kam 1998: Da wurde der Neubau eingeweiht, am neuen Platz, der Jahre zuvor durch die neue Endhaltestelle der Stadtbahn U 6 entstanden war. Dieses Haus ist nun knapp 20 Jahre alt – und die Fassade zeigt deutliche Alterserscheinungen, vor allem deren Teile aus Holz, und vor allem die Seite zur Schulstraße hin. Seit einigen Jahren schon, aber nun muss eine Sanierung ins Auge gefasst werden – denn die Holzteile sind stark verwittert. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat sich zu Beginn seiner Sitzung an diesem Montag von dem Zustand vor Ort überzeugt – denn es geht immerhin um eine sechsstellige Summe.

Die grünen Trägerelemente an der Fassade des Hauses, das wegen des vielen Glases sehr leicht und luftig erscheint, sollen erhalten werden. Diese Verkleidungen sind aus Kupferblech. Das Problem sind die Teile aus Lärchenholz, die Wind und Wetter ausgesetzt waren und nun, trotz mehrmaliger Holzschutzanstriche, ersetzt oder geschützt werden müssen. Der Architekt des Hauses, Hans Klumpp, hat den Vorschlag gemacht, diese Teile des Hauses mit Kupferblech zu verkleiden – als „nachhaltige und wetterfeste Sanierung“. Und er hat dazu zwei Varianten vorgelegt, in denen sich nur die Kreuzungspunkte der Streben farblich unterscheiden. Diese sind etwa 15 mal Zentimeter groß, und es gibt mehrere Dutzend von ihnen. Im einen Entwurf sind sie aus goldfarbenen Kupferplatten, im anderen ist das Kupferblech ebenso grün vorpatiniert, wie es für die meterlangen Verkleidungen des Holzes in der Senkrechten und Waagrechten vorgesehen ist. Die farblich abgesetzte Variante erzeuge das Bild einer „Fassade mit ornamentalen Punkten“, so Klumpp.

Muster werden angebracht

Sein Vorschlag, vor Ort eine Eins-zu-Eins-Bemusterung in mehreren Elementen vorzunehmen, stieß im Ausschuss auf Zustimmung. „Wir sollten froh und dankbar sein, dass wir einen stilsicheren Kollegen haben“, meinte Christian Haag (CDU), der selbst Architekt ist, über seinen Kollegen. Jetzt muss der Finanzausschuss am Mittwoch noch entscheiden, ob ein Zuschlag von 22 000 Euro noch genehmigt wird; diese Summe muss bei der Verabschiedung des Haushaltes in wenigen Wochen noch berücksichtigt werden. Denn Kosten von 100 000 Euro waren mit den vielen anderen Investitionen, welche die Stadt in diesem Jahr vornehmen will, bereits im Haushaltsentwurf eingeplant.

Die Sanierung und ihre Details haben mit dem Medienangebot der städtischen Einrichtung nichts zu tun. Zu den klassischen Büchern haben sich im Lauf der Zeit Zeitungen und Zeitschriften gesellt, dazu natürlich die elektronischen Medien aus silbernen Scheiben. Dazu können Nutzer an Computern Informationen recherchieren – und natürlich auch von zuhause aus die Online-Bibliothek nutzen. Wegen der starken Nachfrage wurde erst vor Kurzem die Öffnungszeit des Hauses an die Wünsche der Besucher angepasst: jetzt ist donnerstags bis abends um halb acht geöffnet.