Die Decke ist die Fahrbahn im Engelbergtunnel in Fahrtrichtung Karlsruhe/München: Unten ist der zweieinhalb Kilometer lange Abluftkanal. Foto: factum/Granville

Zwei Jahre lang bereiten die Autobahnexperten die große Sanierung des Engelbergtunnels vor, die dann weitere fünf Jahre dauert. Ein Besuch am Ort des Geschehens zeigt, warum das Projekt so aufwendig ist.

Leonberg - Die Autofahrer, die mit 100 und mehr Kilometern pro Stunde vorbeirauschen, bemerken die kleine Gruppe nicht, die zwei Armlängen entfernt im Tunnel unweit des Nordportals hinter einem Gitterzaun steht. Seit einer guten Stunde führen die Verantwortlichen für die Sanierung des Engelbergtunnels den Vertreter unserer Zeitung exklusiv durch die Unterwelt des 650-Millionen-Euro-Bauwerks, das vor 20 Jahren eröffnet wurde und nun aufwendig saniert werden muss. Nicht nur der nie abreißende Verkehrsstrom, den täglich mehr als 120 000 Fahrzeuge bilden, macht ohrenbetäubend deutlich, dass der Bund hier vor einer Mammutaufgabe steht. In dem vom quellenden Gipskeuper zusammengedrückten Tunnel ist eine Menge zu tun und dabei sollen die drei Fahrspuren pro Röhre und Richtung zumindest tagsüber während der Bauzeit erhalten bleiben.