Muss die Sanierung und die Erweiterung des Großen Hauses in Stuttgart neu überdacht werden? Foto: imago/Ralph Peters

Krieg, explodierende Energiekosten, Inflation: Putins Angriff auf die Ukraine verschiebt die Prioritäten. Bei den Trägern der Staatstheater, Stadt und Land, wirft das die Frage auf, ob die geplante milliardenschwere Sanierung der Staatsoper in die Zeit passt.

Eigentlich schien alles auf einem guten Weg. Der Stuttgarter Gemeinderat und der baden-württembergische Landtag hatten im vergangenen Jahr weitgehend einmütig Planungsmittel für die Sanierung der Stuttgarter Staatsoper bewilligt, der politische Rückhalt für das Projekt schien groß, und auch in der Bürgerschaft hatten die Kontroversen über das lange Zeit umstrittene Milliardenprojekt den Höhepunkt überschritten. Dann überfiel Wladimir Putin die Ukraine – mit den bekannten Folgen. Seitdem sind insbesondere die Kosten für die Sanierung des Großen Hauses nebst Abriss und Neubau des Kulissengebäudes sowie dem Bau einer Interimsspielstätte für Oper und Ballett wieder verstärkt in der Diskussion. Während offiziell alle Beteiligten bei den Finanzierungspartnern Land und Stadt an den Kosten- und Zeitplänen festhalten, mehren sich die Warnungen, das Projekt müsse möglicherweise abgespeckt oder zumindest zeitlich gestreckt werden.