Die in die Jahre gekommenen sanitären Anlagen an der Grundschule werden saniert. Foto: Archiv (Christian Kempf)

Die WCs an der Marbacher Grundschule werden auf Vordermann gebracht. Damit setzt die Stadt ein Projekt um, das Eltern schon lange fordern. Allerdings wurde der Zeitplan inzwischen nochmals überarbeitet.

Marbach - Ob Betreuung in den Mittagspausen oder Zukunft der Ganztagsschule: Unter den Eltern der Marbacher Grundschüler gab es in den vergangenen Jahren einige Themen, die heiß diskutiert wurden. Ganz vorne auf der Liste stand auch der Zustand der Toiletten, der nach dem Geschmack vieler Eltern nicht mehr akzeptabel ist. Zu muffelig und abgeranzt seien die WCs, weshalb an einer Erneuerung kein Weg vorbeiführe, meinten Mütter und Väter – und stießen mit ihrem Anliegen schließlich auch beim Gemeinderat auf breite Zustimmung. Bereits im März 2020 war beschlossen worden, die sanitären Anlagen sanieren zu lassen. Nun nimmt das Ganze tatsächlich Form an. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat in seiner jüngsten Sitzung die entsprechenden Arbeiten vergeben.

Terminplan wird angepasst

Dass die Handwerker nicht schon im vergangenen Jahr angerückt waren, hatte finanzielle Gründe. Die Kommune hatte Zuschüsse für die allgemeine Generalüberholung der Bildungsstätte an der Kernerstraße über die Schulbauförderung beantragt und wollte erst abwarten, ob und wie viel Geld über diesen Topf abgeschöpft werden kann. Nachdem die öffentliche Hand Fördermittel in Höhe von rund 1,7 Millionen freigegeben hatte, war klar, dass als Erstes die Toiletten herausgeputzt werden sollten. Zunächst war angedacht, das Vorhaben in zwei Tranchen auf die Pfingst- und die Sommerferien zu verteilen, sagte die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik nun im Ausschuss für Umwelt und Technik. „Wir sind dann aber auch im Hinblick auf die Abstimmung mit den Ausschreibungsergebnissen zu der Erkenntnis gelangt, dass wir diese Maßnahme komplett in den Sommerferien durchführen werden“, erklärte sie. Dieses Vorgehen sei auch mit der Schule abgestimmt, beteuerte die Erste Beigeordnete, die keinen Hehl daraus machte, dass diese Umstellung unter Umständen einen kleinen Haken haben könnte: „Die Sanierung wird noch leicht in den Schulbetrieb hineinreichen.“ Möglicherweise müssten dann noch letzte Arbeiten erledigt werden. Sollte das die Nutzung der Toiletten verhindern, wäre das aber kein Problem. Die Stadt will WC-Container aufstellen lassen, auf die in diesem Fall ausgewichen werden könnte.

Die ursprünglich anvisierte Taktung ließ sich nicht umsetzen, weil sich das Vergabeverfahren nicht so schnell abwickeln ließ. Das Ergebnis der Ende Mai erfolgten Submission habe erst geprüft werden müssen, erklärt Wunschik. Dann habe man die Vergabevorschläge für die Sanierungsarbeiten noch in den Ausschuss bringen müssen, weshalb es mit einem Startschuss in den Pfingstferien schlicht nicht mehr hinhauen konnte.

Stadt will auf Sicht fahren

Die Toiletten zu modernisieren, ist aber nur ein Baustein im Gesamtkonzept. Nach und nach möchte die Stadt auch den Rest des Schulgebäudes auf den neuesten Stand bringen. „Dabei werden wir aber angesichts unserer Haushaltslage auf Sicht fahren“, betonte Bürgermeister Jan Trost. Zu gegebener Zeit werde entschieden, ob schon 2022 der nächste Abschnitt in Angriff genommen wird. Zugute kommt der Kommune dabei, dass sie nicht unter Zeitdruck steht. Erst bis Ende 2025 sollen alle Einzelmaßnahmen umgesetzt sein, die mit rund 5 Millionen Euro zu Buche schlagen dürften. Der Eigenanteil der Stadt ist geringer, da ja 1,7 Millionen Euro über das Schulbauförderprogramm bewilligt wurden. Außerdem hofft man auf eine Finanzspritze von 800 000 Euro über den Ausgleichsstock. Über die Bewilligung dieser Mittel soll im August entschieden werden. Im Rahmen der Generalüberholung sollen unter anderem eine Wärmedämmung angebracht, die Fenster ausgetauscht sowie Wasser und Elektrik erneuert werden.