Mit ihrem Streuobst wollen die Kommunen im Weissacher Tal werben Foto: dpa

Nach Anlaufschwierigkeiten im vergangenen Jahr entwickelt sich das Förderprogramm für Wirtschaft und Tourismus des Verbands Region Stuttgart gut. Aus den Fraktionen der Regionalversammlung gab es viel Lob für die Projekte.

Stuttgart - 350 000 Euro jährlich hat die Regionalversammlung für ein interkommunales Förderprogramm für Wirtschaft und Tourismus reserviert. Zur Premiere im vergangenen Jahr nahmen einige Regionalräte Anstoß an der Qualität der Projekte. 2015 herrscht überwiegend Zufriedenheit.

Im Remstal und im Schwäbischen Wald bekommen Landratsamt, Tourismusvereine, Städte, Gemeinden und weitere Partner 49 000 von 98 000 Euro Gesamtkosten für einen sogenannten Premiumwanderweg. Mit dem Geld soll eine Machbarkeitsstudie angestellt, eine Dachmarke entwickelt und die Vermarktung vorbereitet werden. Ebenfalls im Rems-Murr-Kreis wollen die Kommunen Backnang, Allmersbach im Tal, Aspach, Auenwald und Weissach im Tal unter dem Titel Schwäbisches Mostviertel Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Streuobst erfinden. Dafür bekommen sie rund 80 000 Euro, was ebenfalls 50 Prozent des Budgets sind.

Genusszentrum für regionale Lebensmittel

Auch das dritte Projekt, das zum Zuge kommt, hat mit sanftem Tourismus zu tun: Das Freilichtmuseum Beuren, das schon lange erfolgreich am Fuße der Schwäbischen Alb im Kreis Esslingen arbeitet, bekommt mit zahlreichen Partnern 90 000 Euro für den Aufbau eines Erlebnis- und Genusszentrums, das sich regionalen Pflanzensorten und Lebensmitteln widmen soll. Das soll 180 000 Euro kosten. Zuletzt erhält die Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH 85 000 von 200 000 Euro für das Projekt Neue Bildwelten. In diesem soll eine Fotodatenbank für Städte, Gemeinden, Landschaften und Tourismusthemen aufgebaut werden, die für Broschüren oder auch von Zeitungen genutzt werden kann.

Damit gibt die Regionalversammlung im zweiten von zunächst drei Jahren, nach denen das Programm bewertet werden soll, gut 300 000 Euro aus. Da Anfang des Jahres schon Geld verteilt worden war, zog das Gremium Mittel von 2016 vor.

Nachdem es im vergangenen Jahr Kritik daran gebeben hatte, dass das Thema des Förderprogramms schwammig sei und teilweise Förderanträge eingereicht worden seien, die zum üblichen Geschäft der Kommunen gehörten, waren die Stimmen im Wirtschaftsausschuss dieses Mal positiver. „Wir haben die richtigen Projekte“, sagte etwa Elke Kreiser (CDU), „das ist für den Binnentourismus, aber auch für die Menschen, die von außen kommen, eine gute Sache.“ Dorothee Kraus-Prause (Grüne) nannte das Angebot „deutlich besser als im letzten Jahr“. Sie sei zuversichtlich, dass sich das Programm gut entwickle. Harald Raß freute sich, dass auch kleinere Kommunen profitierten. Sogar der Vaihinger OB Gerd Maisch von den Freien Wählern, die Fördertöpfen kritisch gegenüber stehen, fand die Themen „gut“. Peter Rauscher (Linke) störte sich am Namen Mostviertel, das eigentlich in Österreich liege. Ulrich Deuschle von den Republikanern findet, dass Beuren schon genug Geld vom Land bekomme.