Wegen Schüssen ist es an Youtube-Zentrale am Dienstag zu einem Großeinsatz von Rettungskräften gekommen. Foto: Hand-Out

Die USA müssen sich wenige Wochen nach den Ereignissen von Florida erneut mit einem Fall von Schusswaffenmissbrauch befassen. Schauplatz: Das Hauptquartier des Internet-Unternehmens Youtube in Kalifornien. Die Täterin ist tot.

San Bruno - In der Zentrale des Internet-Unternehmens Youtube hat eine Frau am Dienstag Schüsse abgegeben und anschließend vermutlich sich selbst umgebracht. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Polizeichef der Stadt San Bruno bei San Francisco, Ed Barbarini. Die Verletzungen seien vermutlich behandelbar, sagte er. Zu den möglichen Motiven der Frau nahm Barberini nicht Stellung. Medien hatten berichtet, sie habe versucht, ihren Freund zu erschießen.

Nach Medienberichten wurden mehrere Personen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Wenig später meldete das Stanford Hospital, mindestens fünf Patienten seien eingeliefert worden. Über deren Zustand machte Krankenhaussprecherin Lisa Kim jedoch zunächst keine Angaben.

Mitarbeiter des Unternehmens berichteten dem lokalen Sender KCBS, sie hätten viele Schüsse gehört. Mehrere Menschen seien angeschossen worden. Notrufe aus dem Gebäude gingen gegen 13 Uhr Ortszeit bei der Polizei ein. Die Stadtdirektorin von San Bruno, Connie Jackson, sagte, mehrere Personen hätten den Notruf angerufen und die Schüsse gemeldet.

Großes Aufgebot der Polizei im Umfeld von Youtube

Fernsehbilder zeigten ein großes Aufgebot von Polizei im Umfeld der Gebäude. Zahlreiche Menschen strömten aus dem Gebäude, teilweise mit erhobenen Händen. Sie wurden von Beamten durchsucht. Der YouTube-Angestellte Vadim Lavrusik schrieb in einem Tweet, er habe Schüsse gehört und Menschen davonlaufen sehen. Er habe sich dann mit Kollegen in einem Raum verbarrikadiert, ehe sie in Sicherheit gebracht worden seien.

Das Weiße Haus teilte mit, Präsident Donald Trump sei über die Schießerei informiert worden. Regierungsvertreter behielten die Lage im Blick. Der Internetkonzern Google, dem YouTube gehört, erklärte via Twitter, dass man das weitere Vorgehen mit den Behörden abspreche. Auch die Polizeibehörde ATF, die unter anderem für die Eindämmung von unzulässigem Schusswaffengebrauch zuständig ist, reagiert nach eigenen Angaben auf die Schießerei.