Völlig perplex mit Blumenstrauß: der neue Salacher Schultes Julian Stipp Foto: StZ

Das Rathaus hat Julian Stipp am Sonntag auf Anhieb erobert. Nun macht er aus erster Hand Erfahrungen mit einem der größten Probleme der Kommune: dem Wohnungsmangel.

Eines der – aus seiner Sicht – drängendsten Probleme in Salach kann der frisch gewählte neue Bürgermeister Julian Stipp jetzt noch vor seinem Amtsantritt am 1. Juni von der Seite des Betroffenen aus erkunden: den Wohnungsmangel. „Es ist schon heute schwer für einen Facharbeiter mit Familie, in Salach eine bezahlbare Wohnung zu finden“, sagt Stipp. Und in Zukunft werde das noch schwieriger, denn die Einwohnerzahl in der 8000-Einwohner-Kommune wird steigen. Das Statistische Landesamt rechne für die nächsten Jahre damit, dass rund 600 neue Bürger in die Stadt zögen, erzählt Stipp – „sofern wir genug Wohnraum schaffen“. Dazu will Stipp alle relevante Akteure der Wohnungswirtschaft zu einem Runden Tisch einladen und ein so genanntes Leerstandmanagement in der Stadt etablieren.

Von schnellem Erfolg „völlig überrascht“

Dem neuen Schultes wird die Suche nach einem neuen Zuhause freilich leichter fallen als den meisten anderen Bürgern. „Während des Wahlkampfes habe ich schon den einen oder anderen Tipp bekommen“, erzählt er. „Jetzt gehe ich das Thema ganz in Ruhe an und ich bin sicher, dass ich bis zum Amtsantritt etwas gefunden habe.“

Dass er bei vielen Bürgern gut ankam, hat der 29-jährige Jurist aus Limbach (Neckar-Odenwald-Kreis) während des Wahlkampfes natürlich gemerkt. Doch dass er gleich auf Anhieb gewählt worden sei, habe ihn „völlig überrascht“. „Für mich ist das eine große Freude, aber ich empfinde auch viel Respekt und Demut vor diesem Ergebnis“, sagt er. Umso motivierter sei er, die Herausforderung anzupacken.

Auf dem Programm steht jetzt das Kennenlernen

Neben der Wohnungssuche und dem Umzug steht für das SPD-Mitglied, das in seiner Heimatgemeinde auch im Gemeinderat sitzt, nun zunächst das Kennenlernen auf dem Programm. Er habe zwar schon einige kurze Gespräche mit den Mitarbeitern im Rathaus geführt, aber nun wolle er die Verwaltung und das Haus noch besser kennenlernen, bevor es mit der eigentlichen Arbeit losgehe. Neben dem Thema Wohnraum lägen ihm auch viele bereits begonnene Projekte am Herzen, so etwa der Bau des Bürgerhauses, der in der vergangenen Woche begonnen hat, oder die Zukunft des Schachenmayr-Areals.