Kein Dieselgestank: Lautlos gleitet das neueste Mitglied der Bodensee-Flotte über das Wasser. Die Mobilität auf dem See soll komplett auf Nachhaltigkeit getrimmt werden.
Das erste vollelektrische Schiff auf dem Bodensee startet am Samstag in seine erste Saison. Bis Mitte Oktober soll die „Insel Mainau“ die Blumeninsel mit Unteruhldingen auf der anderen Seite des Überlinger Sees verbinden. In der Hauptsaison ist auch ein morgendlicher Abstecher nach Meersburg geplant.
Das mit einer Fotovoltaikanlage über dem Freiluftoberdeck ausgestattete Schiff brauche für eine Überfahrt jeweils 15 Minuten und lege an beiden Häfen alle 50 Minuten ab, teilten die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) in Konstanz mit. Die Paneele erzeugten bei sonnigem Wetter 20 Prozent des benötigten Energiebedarfs. Der sonst benötigte Strom werde an den Anlegestellen nachgeladen. Das Unterdeck ist klimatisiert.
Auch die alten Schiffe sollen nachhaltig werden
Die „Insel Mainau“, die sich fast lautlos über das Wasser bewegt und dabei keine Abgase ausstößt, biete insgesamt Platz für 300 Fahrgäste. Sie wurde nach neun Monaten Bauzeit im vergangenen Jahr ausgeliefert und absolvierte im Herbst einen ersten Probebetrieb. Man habe die Wintermonate noch für kleinere Korrekturen genutzt und auch die Anlegestelle an der Mainau umgebaut. In den kommenden Jahren wollen die BSB sukzessive ihre Bestandsflotte auf nachhaltige Antriebssysteme umrüsten. Das älteste Schiff ist von 1937.