Hatten Spaß bei den Aufnahmearbeiten im Tonstudio: Vivianne Küting und Produzent Alexander Schucker. Foto: Schucker

Motivationssong mit melancholischem Cello-Unterton: Mit dem professionell im Studio produzierten Titel „Immer weiter“ will die Sängerin eine neue Richtung einschlagen.

Tübingen/Hildrizhausen - „Ich schlaf’ morgens ein und abends steh’ ich auf. Ich schaue in den Spiegel. Mann, seh’ ich verballert aus.“ Die ersten Zeilen von Vivianne Kütings neuer Single mögen nicht nach hoher Poesie klingen, sie treffen aber in jedem Fall den Nerv einer ganzen Generation. Kütings Song, den sie am 2. Juli unter ihrem Künstlernamen Voevoe veröffentlicht, beschreibt das Lebensgefühl junger Menschen, die in der Pandemie Gefahr laufen, Antrieb und Perspektive zu verlieren.

Sich vom Lockdown-Frust nicht unterkriegen zu lassen, nicht stehen zu bleiben und seinen Schwung wieder zu finden – genau darum geht es in der Single „Immer weiter“, mit der die 22-jährige Sängerin und Musikerin eine neue Richtung einschlägt. Nach zwei englischsprachigen Singles, die sie im Januar und Februar veröffentlicht hat, will sie sich jetzt auf deutsche Texte festlegen und dabei auch ihr musikalisches Profil noch weiter schärfen.

Motivationssong mit melancholischem Cello-Sound

Als „Motivationssong“ beschreibt die in Hildrizhausen aufgewachsene Küting alias Voevoe die neue Single. „Just try, try, try“, singt sie im Refrain ein paar Worte auf Englisch, um gleich darauf wieder ins Deutsche zu wechseln: „Bleib’ nicht stehen, geh’ immer weiter. Wenn du steh’n bleibst, wird’s nicht leichter“. Anstatt auf Up-Tempo-Beats und Gute-Laune-Sound zu setzen, schlägt die Sängerin dabei aber einen überraschend melancholischen Ton an. Untermalt von schwermütigen Klavier- und Cello-Klängen kommt die Pop-Ballade auf sanfter Sohle daher – was die Botschaft nur um so eindringlicher macht. Klavier und Schlagzeug hat sie selbst eingespielt. Den Cello-Part hat ihr Vater, der Profi-Musiker Klaus Küting, beigetragen – so wie auch schon bei ihrer Debüt-Single. „Diese Kombi kommt nicht so oft vor, aber ich finde das so schön“, schwärmt die Musikerin von dem in der Popmusik eher selten gehörten Zusammenspiel von Cello und Klavier.

Mit ihrem neuen Lied habe sie inhaltlich und stilistisch einen Weg eingeschlagen, den sie weiter gehen möchte. „Wenn die Single gut ankommt, würde ich gerne ein deutschsprachiges Album herausbringen und mit meinen Songs auf der Bühne stehen“, erklärt die Sportstudentin, die mittlerweile in Tübingen wohnt und dort derzeit als Trainerin beim Präventionssportgruppen-Verein arbeitet. Um ihre musikalischen Pläne in möglichst erfolgreiche Bahnen zu lenken, hat sie sich dazu entschieden, die neue Single nicht mehr in Papas Heimstudio in Hildrizhausen aufzunehmen, sondern dafür in ein Profi-Tonstudio zu gehen.

Aufnahmearbeiten im Profi-Tonstudio

Mit dem Gültsteiner Produzenten Alexander Schucker habe sie den idealen Partner für dieses Projekt gefunden. Die Verbindung zum Chef des Recording of Arts Studios hat Vivianne Küting ihrem Mitwirken bei der Biennale Sindelfingen zu verdanken. Vor vier Jahren spielte sie bei dem Kulturfestival die Hauptrolle in dem Musical „Bühne der Träume“. Regisseur Siegfried Barth vermittelte sie an Schucker, mit dem er bei der Biennale 2019 beim Mammut-Konzert-Projekt „Meilensteine“ zusammengearbeitet hatte.

Fast zwei Monate tüftelten Küting und Schucker im Studio an dem Song. Das Ergebnis kann sich hören lassen. „Immer weiter“ ist ab 2. Juli auf Spotify und allen gängigen Streaming-Plattformen erhältlich.