Kann nicht nur Songs texten: Jarvis Cocker hat ein vergnügliches Buch geschrieben. Foto: Imago/Peter Hartenfelser

Jarvis Cocker hat seinen Londoner Dachboden aufgeräumt – und daraus die lesenswerte Biografie „Good Pop, Bad Pop. Die Dinge meines Lebens“ gezaubert.

Jarvis Cocker, der größte Dandy, den der Britpop je hervorgebracht hat, hat seinen Dachboden aufgeräumt. Hinter einer gelben Tür in einem viktorianischen Herrenhaus in London hat der Sänger von Pulp ganz schön viel Zeugs gelagert. „Man könnte diesen Dachboden als Manifestation des menschlichen Hangs zum nahezu unbewussten Anhäufen von Dingen verstehen. Oder als Mülltonne, die nie geleert wurde“, so beschreibt es Cocker in seinem Buch „Good Pop, Bad Pop. Die Dinge meines Lebens“.

Gewitzt und klug über das Unnützes

Es scheint ein schnödes Thema zu sein, doch wahrscheinlich hat noch niemand so gewitzt und klug über scheinbar unnütze Dinge geschrieben, wie etwa über das erste zitronengelbe, gemusterte Hemd, das er auf einem Basar gekauft hat, wie er zu seinem „Look“ kam und so weiter.

Doch viel mehr ist dieses Buch, eine musikalische Biografie von Jarvis Cocker, in der man erfährt, warum er zu dem tollen Sänger wurde, der er ist, welche Technik, welche Künstler und welche Kunst ihn beeinflusst hat. Nicht nur für alle Pulp-Fans ein großes Lesevergnügen.

Jarvis Cocker: Good Pop, Bad Pop. Kiepenheuer & Witsch. 368 Seiten, 28 Euro.