Der Erdaushub von Rohrer Kurve und Co. soll auf einer Fläche in Oberaichen landen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Was der Bahn bislang keine Erwähnung wert war, erschreckt Bürger wie Rathaus in Leinfelden-Echterdingen gleichermaßen. In Oberaichen soll auf einer ein Hektar großen Fläche Schutt gelagert werden.

Leinfelden-Echterdingen - Eine überraschende Entdeckung hat Martin Schindelin vom Stadtplanungsamt am Donnerstag, 13. Juli, nach Oberaichen zu der Infoveranstaltung „LE im Dialog“ mitgebracht: In den S 21-Unterlagen zum Bauabschnitt 1.3b, der in L.-E. nicht zuletzt wegen der erforderlichen Schallschutzmaßnahmen in der Diskussion steht, findet sich beim Oberaicher Viehweg ein sogenanntes „Zwischenlager“ – gut ein Hektar groß und der Bahn bis dato keine Erwähnung wert.

Über Jahre hinweg dürften die Lastwagen durch L.-E. rollen

Das Gelände soll offenbar den Aushub von der Rohrer Kurve aufnehmen, was über Jahre hinweg mit regelmäßigem Lkw-Verkehr verbunden wäre. „Das ist eine extreme Belastung und für uns weder wohngebietsverträglich noch planfeststellungsfähig“, sagte Schindelin beim Informationsabend, und auch Oberbürgermeister Roland Klenk war sich sicher: „Das Votum wird in den Gremien einhellig ausfallen.“

Stutzig sollte nach Schindelins Worten schon allein die Tatsache machen, dass keine Höhe angegeben werde. Fest stehe, dass zur Realisierung Wirtschaftswege ausgebaut werden müssten und die Rohrer Straße über einen Zeitraum von mindestens vier Jahren hinweg als Zubringer beansprucht würde. Zudem sei das Gelände topografisch völlig ungeeignet. Dieses Thema ist nicht zu unterschätzen, heißt es vonseiten der Verwaltung, die den Betroffenen rät, gegen die Pläne vorzugehen. Denn die Stadt hat keineswegs das alleinige Interventionsrecht, vielmehr findet sich eine Vielzahl an Eigentümern, die noch bis zum 15. September ihren Widerspruch loswerden können. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die entsprechende Frist verlängert worden.

Beim Schallschutz setzt die Stadt auf eine verträgliche Lösung

Zunächst genüge die kurze Feststellung des Einwands, eine Begründung sei erst zu einem späteren Zeitpunkt nachzuliefern, betonte Klenk. Beim Thema Schallschutz bemühen sich die Stadtplaner um eine „stadtbildverträgliche“ Lösung, wie Schindelin sagte. Die Bahn sieht eine durchgehende Lärmschutzwand vor, die wegen ihrer Schlauchwirkung vor Ort auf wenig Gegenliebe stößt. Die Stadt will versuchen, die Wände durch Erdanschüttungen einzubinden, durch Buschwerk und Bäume zu kaschieren sowie Sitzmöbel zu integrieren.