Andreas Maurer, Vorstandsmitglied der Südwestbank, freut sich über die neuen Bewohner auf der Dachterrasse. Die Imkerin Maren Schwarz kümmert sich um Bienen. Foto: red

Die Insekten leben nun auf dem Dach der Südwestbank. Doch die Kälte macht ihnen zu schaffen.

S-West - Die Südwestbank an der Rotebühlstraße hat auf einen Schlag 200.000 neue Mitarbeiter bekommen. Sie sind fleißig, flexibel und geben sich mit wenig Platz zufrieden. Kurz vor Pfingsten sind die sechs Bienenvölker auf der Dachterrasse der Bank eingezogen. Seither hatten sie wegen der niedrigen Temperaturen aber kaum Gelegenheit, ihre neue Umgebung zu erkunden.

„Dieses Jahr haben wir extremes Wetter“, sagt die Imkerin Maren Schwarz, die sich um die Bienen kümmert. Bisher konnten die Insekten nur an wenigen Tagen ausfliegen. Desto größer war am Dienstag, dem ersten milden Tag seit Wochen, das Treiben vor den Stöcken.

„Wenn das Wetter schlecht bleibt, muss ich sie füttern“

„Sie brauchen dringend Pollen und Nektar, weil sie eine große Brut haben“, erklärt Maren Schwarz. In den vergangenen Wochen hatten die Bienen von Vorräten gezehrt, weil die Tiere mindestens zwölf Grad brauchen, damit sie fliegen können. Auch die Pflanzen, erklärt die Imkerin, geben erst bei wärmeren Temperaturen ihren Nektar ab. „Wenn das Wetter schlecht bleibt, muss ich sie füttern, sonst sterben sie“, sagt Schwarz.

Auch wenn die Situation laut der Imkerin kritisch für die Bienen ist, hofft Andreas Maurer, Vorstandsmitglied bei der Südwestbank, noch auf einen guten Honigertrag. „Wir möchten den Honig an unsere Kunden verschenken“, sagt er. „Aber wenn die Ernte dieses Jahr nicht so gut ausfällt, ist das auch nicht schlimm.“

Tatsächlich schätzt Maren Schwarz, dass aufgrund des kalten Frühlings die Ernte schlechter ausfallen wird, denn einige Pflanzen, die im Frühjahr blühen, sind bereits verwelkt und liefern keinen Nektar mehr. „Unsere Zeit ist ohnehin begrenzt“, sagt Schwarz. „Wir können nur bis Mitte Juli Honig rausholen.“ Danach müssen die Bienenstöcke wegen der Varroa-Milben behandelt werden. Eine Honigernte ist danach nicht mehr möglich. Bis dahin, so hoffen die Imkerin und die Südwestbank, gibt es noch genug warme Tage, an denen die Bienen fleißig Nektar sammeln können.