Die als Hustenberg bekannte Siedlung wurde 1929 erbaut. Foto: factum/Rebstock

Nach der Sanierung werden die Mieten in dem Block in Südheim wohl deutlich steigen.

S-Süd - Die Sanierung der Siedlung Ziegelklinge der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) ist seit 2011 beschlossen. Noch gibt es aber keinen Zeitplan für die Arbeiten, weil für die baulichen Veränderungen umfangreiche Absprachen mit dem Denkmalschutz notwendig sind. Aktuell befindet sich die SWSG noch in der Konzeptionsphase, um die Voraussetzungen für einen Bauantrag zu klären. Die Anlage aus 26 Reihenhäusern und einem Einzelhaus gilt als der kleine Bruder der Weißenhofsiedlung.

Obwohl noch kein Baubeginn feststeht, gilt bereits jetzt ein Vermietungsstopp. Das heißt: frei werdende Wohnungen werden nicht mehr an weitervermietet. „Eine Modernisierung der Siedlung ist nur in unbewohntem Zustand möglich“, erklärt Peter Schwab, Pressesprecher der SWSG, den Grund. Geplant ist die energetische Sanierung der Häuser. „Außerdem ist zur Versorgung mit Heizenergie und Wasser ein hoch effizientes Blockheizkraftwerk vorgesehen. Auch die übrigen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Inneren der Häuser werden so umfangreich sein, dass wir unseren Mietern eine bewohnte Modernisierung nicht zumuten werden“, sagt Schwab.

Aufgrund der hohen Baukosten müssen sich die Mieter auf höhere Kosten für die sanierten Wohnungen einstellen. Bisher gehören sie zu den günstigsten Mietobjekten im Süden. „Leider können wir schon jetzt davon ausgehen, dass das Mietpreisniveau nach der Sanierung nicht mehr gehalten werden kann“, sagt Schwab. Noch nennt die SWSG keine konkreten Zahlen, man ist sich aber bewusst, dass die Festlegung des Mietpreises keine leichte Aufgabe ist. Gleichzeitig sagt Schwab: „Die SWSG wünscht sich aber, dass sie ihre treuen Mieter halten kann.“ Deshalb will die SWSG mit den Bewohnern klären, wie für diese der Umzug während der Bauphase und der Rückzug nach dem Sanierungsende am besten geregelt werden kann

Erbaut wurde die Siedlung am Sandweg und an der Sperlingstraße im Jahr 1929 nach einem Entwurf des Architekten Albert Schieber. Angelegt wurde sie für Tuberkulosekranke, damit diese während ihrer Behandlung in der Nähe ihrer Familien bleiben konnten. Bis heute ist der Name Hustenburg geblieben.