Kunstgewerbe und Mode aus Afrika wird beim Festival auf dem Erwin-Schoettle-Platz an zahlreichen Verkaufsständen angeboten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Musiker aus acht Ländern, Vorträge über Projekte und Reisen sowie jede Menge Leckeres vom SchwarzenKontinent zum Essen wartet auf die Besucher vom 6. bis 8. Juli.

Stuttgart - In den Süden zieht für drei Tage afrikanisches Lebensgefühl ein. Das www.afrikafestival-stuttgart.de Afrika-Festival mit viel Musik, exotischen Speisen und zahlreichen Verkaufsständen startet am Freitag, 6. Juli, wie immer auf dem Erwin-Schoettle-Platz. Dort wird seit 2003 jedes Jahr gefeiert, getanzt, gesungen sowie mit Kleidung, Schmuck, Musikinstrumenten und Töpferwaren aus dem schwarzen Kontinent gehandelt.

Als musikalisches Highlight gilt der Auftritt von Yvone Mwale aus Sambia am 8. Juli um 18.30 Uhr. Die Sängerin, die mittlerweile in Frankfurt am Main lebt, bringt eine Mischung aus Afropop und Jazz auf die Bühne. Am Samstagabend bleibt niemand ruhig stehen, denn da spielen Louis-Jean und die Irie Rainbow-Band Reggaemusik. Zuvor treten von 15 Uhr an verschiedene Musiker auf der offene Bühne auf.

Informatives über den Kontinent

„Acht Länder sind beim Festival vertreten“, erklärt Alice Vetter-Takin vom Veranstaltungskomitee. Darunter sind etliche Musiker, die in Stuttgart leben, einige reisen aus anderen Teilen Deutschlands oder aus Frankreich eigens an. Neben Musik, einer Modenschau und einem reichhaltigen Kinderprogramm, unter anderem mit einem märchenhaften Nachmittag am 8. Juli um 14 Uhr, im Alten Feuerwehrhaus, bietet das Afrika-Festival auch Informatives: So berichtet am 7. Juli um 15 Uhr im Alten Feuerwehrhaus die Regionalgruppe Stuttgart von Ingenieure International über den von ihr geleiteten Bau einer Schule in Simbabwe. Die Lehrerin Astrid Macmillian ist zusammen mit ihrem Ehemann ein Jahr lang durch insgesamt 25 afrikanische Länder gereist und berichtet von ihren Eindrücken und ihren Fragen in einem Diavortrag am 8. Juli, 15 Uhr, ebenfalls im Alten Feuerwehrhaus. Dort können Fußballfans am Freitag, 6. Juli, ab 20 Uhr die Übertragung des Viertelfinales der Fußball-WM sehen. Und natürlich gibt es auf dem Platz jede Menge afrikanische Spezialitäten zum Probieren und zum Sattessen.

In der Tradition des Afrikahauses

Knapp 5000 Afrikaner lebten laut der städtischen Einwohnerstatistik im Jahr 2015 in Stuttgart. Dass ihr Festival traditionell im Bezirk-Süd stattfindet, hat nicht etwa damit zu tun, dass hier prozentual besonders viele Afrikaner leben würden. Dies ist nicht der Fall. Vielmehr steht der Erwin-Schoettle-Platz als Veranstaltungsort in direkter Verbindung mit dem früheren Afrikahaus in der Benckendorff-Straße. Hier entstand die Idee für das Festival. Längst hat es seinen eigenen gleichnamigen Verein, der es nun schon zum 16. Mal stemmt. Das Afrika-Haus wurde vor Jahren bereits geschlossen.

Ein Fest zum Kennenlernen

„Wir sind derzeit nur zehn aktive Mitglieder und es ist für uns übers Jahr eine Riesenherausforderung, das Festival zu organisieren“, sagt Alice Vetter-Takin. Alle arbeiten ehrenamtlich. Während der drei Festivaltage werden mindestens 10 000 Besucher erwartet. „Unser Ziel ist es, soziale und kulturelle Beziehungen zu knüpfen“, betont Alice Vetter-Takin. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.