Die Verlegung und Finanzierung von zwei Steinen haben Schüler organisiert. Foto: dapd

Im Norden werden am Samstag mehrere Stolpersteine verlegt.

S-Nord - Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am Samstag, 13. April, und Sonntag, 14. April, weitere 34 Stolpersteine in der Stadt verlegen, zehn davon am Samstag im Norden. Der ersten fünf werden von 9.40 Uhr an in der Hölderlinstraße 57 für die Familie Uhlmann verlegt. Der Stuttgarter Sozialdemokrat und Rechtsanwalt Fred Uhlmann konnte nach einer Warnung seines Schulfreundes, Landgerichtsrat Gottlob Dill, fliehen. Er wurde in England sesshaft und dort ein erfolgreicher Maler und Schriftsteller. Seine Eltern Hannchen und Ludwig Uhlmann hingegen fanden in Theresienstadt den Tod. Seine Schwester Erna, verheiratete Dietz, und deren Kind Tana starben auf dem Weg nach Ausschwitz. Bei der Verlegung der Stolpersteine werden der Landespolizeipräsident Wolf Hammann und Familienmitglieder aus Deutschland, England und den USA anwesend sein.

Von 10.20 Uhr an werden zwei Gedenksteine für Emilie Haarburger und Antonie Hanauer in der Hauptmannsreute 6 verlegt. Gegen 10.40 Uhr geht es weiter mit einem Stein für Hilda Ostertag in der Relenbergstraße 74, um 12.10 Uhr für Klara Levy in der Hangleiterstraße 3. Das Besondere an dieser Verlegung ist das Engagement einer Schülerin. Rahel Jung hat die Geschichte der Jüdin recherchiert und gemeinsam mit anderen das Geld für den Gedenkstein gesammelt. Sie hat sich um die musikalische Umrahmung bei der Verlegung gekümmert, bei der sie aus dem Leben der Klara Jung berichten wird.

Von 12.30 Uhr an wird im Carlos-Grethe-Weg 4 ein Stein für Else Josenhans verlegt. Die Jüdin wurde im Gestapo-Gefängnis von SD-Hauptscharführer Anton Dehm grausam ermordet. Bei der Verlegung ihres Steins werden Landesinnenminister Reinhold Gall sowie der Landespolizeipräsident Hamann anwesend sein.