Damit es im Sommer weiterhin schön spritzen kann, sollen die Wasserleitungen und Leuchten im Winter saniert werden. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Bezirksbeirat Nord stimmt dem Konzept einer Sanierung im Höhenpark Killesberg zu.

Stuttgart - Die Erneuerung der Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Sanierung der Stromversorgung und Außenbeleuchtung im Höhenpark Killesberg ist schon lang fällig. Das Leitungsnetz stammt immerhin noch aus den Jahren 1937 bis 1939. Der Sanierungsbedarf wurde bereits 2010 ermittelt. Doch wegen personeller Engpässe und weil die Sanierung von Schulen Vorrang hatte, musste das städtische Garten-, Friedhofs- und Forstamt das damals mit knapp 5,6 Millionen Euro angesetzte Projekt verschieben.

Immer dringlicher wird jetzt die Sanierung, weil die aus Steinzeug hergestellten Abwasserkanäle stark gerissen und zum Teil sogar eingestürzt sind und die Abdichtungen lecken, so dass Abwasser ins Grundwasser sickert. Das Trinkwassernetz des Höhenparks aus gusseisernen Röhren ist ebenfalls undicht: Der Wasserverlust pro Jahr beträgt etwa eine Million Liter. Damit gehen rund 3500 Euro im Jahr den Bach runter. Außerdem sind die Trinkwasserleitungen zu einem großen Teil nicht frostfrei verlegt, so dass die Toiletten im Biergarten im Winter außer Betrieb sind, weil die Wasser abgestellt werden muss.

Handlungsbedarf besteht beim Trinkwassernetz auch, weil es nicht als Ringleitung angelegt ist. Dadurch kann es verkeimen, wenn nicht ständig Wasser entnommen wird. „Das Netz entspricht nicht mehr den gesetzlich vorgeschriebenen Standards“, stellt Viola Hellwag vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt fest. Sie stellte den Bezirksbeiräten das Sanierungskonzept am vergangenen Montagabend im Stuttgarter Rathaus vor, und sie ist für die Umsetzung der Maßnahmen zuständig.

Rund 50 Bodenstrahler funktionieren nichrt

Bei der Sanierung des Stromnetzes und der Beleuchtung hat sich indes schon einiges getan: Die alten Lampen an den Masten wurden gegen LED-Leuchten ausgetauscht. Damit ist laut Garten-, Friedhofs- und Forstamt die Beleuchtung ausreichend, und die Sanierung des Stromnetzes kann zurückgestellt werden.

Ausgetauscht werden sollen dagegen die überalterte Verteilerstationen. Und Probleme machen auch die Bodenstrahler: von insgesamt 214 funktionieren seit längerem rund 50 nicht. Für Bezirksbeirat Armin Serwani (FDP) ein Unding, dass die nicht schon längst in Ordnung gebracht wurden. Grund für die Defekte der 1950 in Betonringen eingelassenen Scheinwerfer ist laut Hellwag unter anderem die eindringende Feuchtigkeit. Weil 113 Bodenstrahler aber ausreichten, um im Höhenpark prägnante Bäume und die Felsformationen im Tal der Rosen zu beleuchten, sollen 101 Strahler abgebaut und bei den restlichen die alten Leuchtmittel durch LED-Leuchten ersetzt werden. Die Frage von Bezirksbeirat Hans-Christian Wieder (CDU), ob der Höhenpark nicht zu hell wird, so dass Vögel oder Fledermäuse die Orientierung verlieren, will die Vertreterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts nachgehen, ebenso wie der Anregung der stellvertretenden Bezirksbeirats Bertram Wohlfahrt (Grün), Bewegungssensoren einzusetzen, damit der Park nicht unnötig beleuchtet wird.

Da das Sanierungsprojekt mittlerweile seit fünf Jahren in der Schublade liegt, bleiben die Kosten nicht bei den veranschlagten 5,6 Millionen. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt rechnet mit einer Steigerung von etwa vier Prozent pro Jahr, so dass die Kosten bei 7 Millionen Euro liegen dürften. Los gehen soll die Sanierung mit dem Austausch der Bodenstrahler im Winter 2017/18. Abgeschlossen werden sollen die Bauarbeiten 2020.

Die Forderung im Bezirksbeirat, die Maßnahmen schneller zu erledigen, scheitert laut Hellwag daran, dass in mehreren Abschnitten vorgegangen werden soll, damit nicht der gesamte Park Baustelle wird und im Winter, wenn der Park weniger besucht wird, gearbeitet werden kann.

Bertram Wohlfahrt forderte, dass man die Gelegenheit nutzen und auch die marode Toilettenanlage auf Vordermann bringen solle. Unter der Vorgabe, dass unter anderem schonend mit den Anlagen umgegangen wird und die Beleuchtungsfragen geklärt werden, simmte der Bezirksbeirat dem Sanierungskonzept zu.