Hinter dem Parkhaus soll ein Platz für Jugendliche gebaut werden. Foto: Zweygarth

Die Geschichte um einen Platz für Jugendliche am Züblin-Parkhaus verlängert sich um ein neues Kapitel.

S-Mitte - Im Protokoll ist die Information zwar gleich obenan vermerkt, aber im Sinne einer Randnotiz. Und zumindest für den Geschmack der Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle steht sie zudem im falschen Protokoll, nämlich in dem des Jugendrats. „Ich bin empört, dass so etwa nicht dem Bezirksbeirat mitgeteilt wird, sondern dass wir es auf Umwegen erfahren“, sagt sie.

Der Auslöser ihrer Empörung ist, dass der geplante Platz für die Jugend hinter dem Züblin-Parkhaus frühestens im Frühjahr 2014 eröffnet wird statt in diesem Sommer. Es gebe Verzögerungen bei der Baugenehmigung. Zudem fehle noch ein Beschluss des Gemeinderats. Fristen seien einzuhalten, Aufträge zu vergeben. Unter dem Strich steht: Die Arbeit an der innerstädtischen Brache kann im Oktober beginnen – im besten Fall.

Dabei plante die Jugend mit viel Mühe, aber ohnehin schon fragwürdigem Erfolg. Die Nachwuchspolitiker erfragten bei den Jugendlichen der Umgebung, was sie sich für ihren Platz wünschen. Nachdem die Pläne fertig waren, wurden sie ins Rathaus weitergereicht – und dort zusammengestrichen.

Eine Bühne war gewünscht und entfiel, genauso wie eine Tribüne am vorgesehenen Sportplatz sowie ein Strom- und Wasseranschluss. 350 000 Euro sollen die Restvorschläge kosten. Zuständig ist das Gartenamt. Schon 2011 hatte der Jugendrat mit seinem Teil der Arbeit begonnen. Die letzte Version der Pläne war vergangenen Dezember fertig. Zu ihnen gehören ein Fahrradverleih und eine Fahrradwerkstatt. Räder und Werkzeug dafür sind schon gekauft und lagern in einem Container.

Die Verschiebung nach zwei Jahren Vorarbeit „ist der Gipfel“, sagt Kienzle. Mancher, der an der Verzögerung unschuldig ist, fühlt sich gar in Sippenhaft. „Das ist ein Unding“, sagt der SPD-Bezirksbeirat Manuel Krauß. „Wir stellen das Projekt lokal vor und ernten dann die Häme“.