Die S 2 fährt künftig alle 15 Minuten bis nach Bernhausen – zumindest in den Hauptverkehrszeiten. Foto: Julia Bosch

Wenn die S-Bahn künftig viertelstündlich nach Filderstadt-Bernhausen fährt, hat dies Auswirkungen auf andere Fahrpläne. Wie werden die Busse dann fahren? Das fragen sich schon jetzt viele.

Filder - Von Dezember dieses Jahres an soll die S 2 in den Hauptverkehrszeiten im 15-Minuten-Takt nach Bernhausen fahren. Das hat der Verkehrsausschuss der Regionalversammlung vor Kurzem beschlossen. Für Filderstadt ist das eine gute Nachricht, da sind sich die Verwaltungsspitze und alle Fraktionen des Gemeinderats einig. Oberbürgermeister Christoph Traub betonte jedoch von Anfang an, dass die Kommunen nun gefordert seien, die Busse auf den künftigen S-Bahn-Takt abzustimmen.

Diese Ansage unterstreicht nun auch die Filderstädter FDP. Die Verwaltung möge dem Gemeinderat berichten, „inwieweit der derzeit bestehende Busverkehrsplan an die neue Gegebenheit angepasst werden kann“ und „welche zusätzlichen Kosten ein Viertelstundenbetrieb des Busverkehrs ergeben würde“, heißt es in einem Antrag. Die FDP betont, dass ein leistungsfähiger ÖPNV wichtig für die Mobilitätsdiversität der Zukunft und der nun beschlossene Viertelstundentakt eine große Chance sei, welche man nutzen und proaktiv begleiten wolle. „Für uns als Fraktion stellt sich daher die Frage, inwieweit die aktuellen Buslinien an die neuen Gegebenheiten angepasst werden und welche Chancen und Möglichkeiten sich für uns als Stadt hieraus ergeben können.“

SPD sieht vor allem die Verwaltung des Landkreises gefordert

Mehrere Fraktionen aus dem Gemeinderat Filderstadt haben bereits reagiert. Der SPD-Vorsitzende Walter Bauer weist daraufhin, dass „das ganze Prozedere mit Beschluss des Verkehrsausschusses der Region eingeleitet worden“ sei. Daher sei insbesondere die Verwaltung des Landkreises Esslingen gefordert, die ohnehin für den ÖPNV im Kreis zuständig sei. „Selbstverständlich haben hier Abstimmungen mit der Stadt Filderstadt zu erfolgen“, betont Bauer.

Die Freien Wähler unterstützen den FDP-Antrag „ausdrücklich“. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Hermann bittet jedoch zusätzlich darum, den Bürgern die Vorteile des 15-Minuten-Taktes noch einmal deutlich darzustellen. Anlass dafür sei die öffentlich geäußerte Kritik der Nachbarkommune Leinfelden-Echterdingen. Die Verwirklichung des 15-Minuten-Taktes mache es zudem umso dringlicher, „den geplanten Ausbau der S-Bahn nach Neuhausen mit einer Weiterführung ins Neckartal zu verknüpfen“, schreibt Hermann. Die Freien Wähler halten zudem an ihrer Forderung fest, „den ÖPNV in Richtung Reutlingen und Tübingen zur Entlastung der B 27 zielstrebig voranzutreiben“.

OB Traub betont, die Verwaltung habe bereits reagiert

Und auch der Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub hat bereits reagiert. Er teilt mit, „ dass wir in der Verwaltung am Folgetag der Beschlussfassung, also bereits am 11. Februar, damit begonnen haben, die damit einhergehende Neutaktung der Anschluss- und Umstiegsverbindungen am Bahnhof in Filderstadt-Bernhausen zu überdenken und zu planen – gleichermaßen die Einbindung der dazu maßgebenden übergeordneten Stellen.“ Zu gegebenem Zeitpunkt werde man das Thema den zuständigen Gremien des Gemeinderates vorlegen.