An der Haltestelle Universität in Stuttgart fand sich an der kaputten Rolltreppe kreativer Protest. Mittlerweile rollt sie wieder; mehr Memes in der Bildergalerie. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Nach dem Protest wegen der kaputten Rolltreppe an der S-Bahn-Haltestelle Universität werden auch anderenorts Klagen laut. So reagiert die Bahn auf die Kritik.

Stuttgart - Der Zustand der S-Bahn-Haltestellen in Stuttgart ist in den Fokus gerückt, nachdem Studierende an an der Haltestelle Universität die kaputte Rolltreppe dort mit lustigen Memes verzierten, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Seit vergangenem Donnerstag läuft sie zwar wieder, doch wird nun auch anderenorts Unbehagen geäußert: So sei an der Haltestelle Feuersee seit Wochen der Aufzug kaputt, wie eine Leserin klagte. Wie ist es wirklich um die Zugänge zu den S-Bahnen in Stuttgart bestellt?

Zumindest am Feuersee herrschen aktuell in der Tat Probleme. „Beim Aufzugstausch am Feuersee haben unsere Techniker kompliziertere Bedingungen für die Elektroinstallation vorgefunden“, sagt ein Bahn-Sprecher. Das sei nicht vorherzusehen gewesen. „Deshalb verschiebt sich die Inbetriebnahme der neuen Anlage auf Mitte dieses Monats“, so der Sprecher.

Probleme auch an der Haltestelle Stadtmitte

Auch an der Haltestelle Stadtmitte laufe nicht alles rund. Dort werde aktuell ein Schrägaufzug durch einen Aufzug mit Senkrechtstand ersetzt. „Hier bedingt der bauliche Bestand eine ungeplante längere Projektdauer bis voraussichtlich Ende April 2022“, sagt der Sprecher der Deutschen Bahn.

Abgesehen davon gibt es bei der Bahn aber aktuell keine größeren Probleme. Die barrierefreien Bahnhöfe und Stationen in der Region böten mobilitätseingeschränkten Fahrgästen freien Zugang zum ÖPNV. „Die rund 100 Aufzugsanlagen im Bereich des Bahnhofsmanagements Stuttgart erreichen über das Jahr eine Gesamtverfügbarkeit von 97 Prozent“, sagt der Sprecher.

Aufzugslebensdauer 15 Jahre

Zu den Gründen, warum es bisweilen doch zu Schwierigkeiten komme, sagt er: „Die Verlässlichkeit der Aufzugsanlagen nimmt ab, wenn die Technik an die Grenze des Lebensalters stößt.“ Die Lebensdauer so einer Aufzugsanlage liege im Schnitt bei 15 Jahren, in hoch frequentierten Bereichen auch mal nur bei zwölf. Grund dafür sei „die sehr dynamische Belastung durch den Transport von Kinderwagen, Fahrrädern und Rollstühlen.“ Da die alten Anlagen an den Stationen Stadtmitte und Feuersee nicht mehr zuverlässig waren, würden sie jetzt durch neue Aufzüge ersetzt.

Warum das manchmal etwas länger dauert, hat laut Bahn auch folgende Gründe: „Bevor eine Anlage in Betrieb geht, erfolgen umfangreiche Sicherheitstests.“ Erst wenn alle Abnahmen erfolgreich durchlaufen wurden und die Sicherheit der Anlage bescheinigt wurde, könne die Bahn diese als Anlagenbetreiber wieder zur Verfügung stellen.