Ein ICE in Sachsen-Anhalt, bei dem ETCS bereits zum Einsatz kommt. Foto: dpa

Das Bundesverkehrsministerium lehnt einen Förderantrag zur Erprobung moderner Signaltechnik im Stuttgarter S-Bahnnetz ab. Das erzürnt die Grünen: „Dobrindt fördert Beton statt Technologie“.

Stuttgart - Mit scharfer Kritik hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel aus Filderstadt auf die Ablehnung des Förderantrags der Firma Thales für die Erprobung des ETCS-Leitsystems im S-Bahn-Netz Stuttgart reagiert. „Das ist eine irrwitzige Förderpolitik des Bundes im Nahverkehr“, sagte Gastel. ETCS (European Train Control System), das auch auf der störanfälligen Stammstrecke der Stuttgarter S-Bahn eingebaut werden soll, sollte auf dem Abschnitt zwischen Renningen und Weil der Stadt im Nahverkehr erprobt werden. Davon hätten laut Gastel auch andere stark belastete S-Bahnen in Hamburg, München, Berlin und Frankfurt profitieren können. Bisher wird ETCS, das auch in den Stuttgart-21-Tunneln zum Einsatz kommen soll, bei der Deutschen Bahn vor allem im Fernverkehr verwendet.

Kein Geld für S-Bahn-Verbesserungen

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) fördere milliardenschwere Tunnelprojekte wie in München, für die Verbesserung der Pünktlichkeit in bestehenden S-Bahn-Tunnel sei jedoch kein Geld übrig, sagte Gastel: „Anstatt mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz den Einsatz von intelligenten Technologien zu erproben, fördert Dobrindt Betonprojekte aus dem letzten Jahrtausend.“