Der Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm öffnet an drei Tagen die Zugänge zu 13 Informationspunkten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Verein für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat neue Pläne und veranstaltet Tage der offenen Baustelle. Wir zeigen, was es für die Besucher an diesem Wochenende zu sehen gibt.

Stuttgart - Der Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm erwartet am Wochenende wieder 20 000 bis 30 000 Gäste. Zum dritten Mal bietet er Tage der offenen Baustelle rund um den Hauptbahnhof an und kommt so dem Auftrag der Projektpartner nach, Öffentlichkeitsarbeit für die neuen Gleisverbindungen und Bahnhöfe zwischen Feuerbach und Ulm zu machen. Dabei hat der Verein zurzeit auch in eigener Sache Baustellen.

Für seine Ausstellung im Turmforum des Bonatzbaus muss er den Umzug vorbereiten. Der wird Ende 2018 nötig, weil sich bis dahin auch der Bonatzbau in eine Baustelle verwandelt. Er wird für die künftige Funktion neben dem Tiefbahnhof verändert.

Schlagzahl bei Führungen soll noch erhöht werden

Inzwischen ist sicher, dass die Ausstellung nach 20,5 Jahren im Turmforum ins nahegelegene LBBW-Gebäude wechselt. Mit rund 215 Quadratmetern wird man dort zwar nur ein Fünftel der Fläche zur Verfügung haben, dennoch zeigte sich Vereinschef Georg Brunnhuber am Donnerstag befriedigt, weil diese Anmietung gelungen ist. In der ehemaligen Bankschalterhalle könne man mehr in die Höhe gehen als bisher. Da man wieder modernste Technik einsetzen wolle, erreiche der neue Standort wahrscheinlich fast die Qualität des bisherigen. Man sei dort nah an der Baustelle, und die Bahn verlagere das ganze Bahnhofsmanagement mit Ticketschaltern auch dorthin. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete hofft, dass man die Schlagzahl bei den ganzjährigen Baustellenführungen rund um Tiefbahnhof „noch einmal erhöhen kann“. An diversen Schauplätzen des Projekts Stuttgart-Ulm habe man 2017 insgesamt 1750 Führungen mit Gebührenerhebung verzeichnet, damit noch einmal 280 Führungen oder 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem denkt man nun an Events, beispielsweise dass das Staatstheater im Tunnel Opernszenen darbietet. Auf die Anfrage habe man von der Stadt aus Brandschutzgründen zwar eine Absage bekommen, es gebe aber noch „gute Gespräche“, sagte Brunnhuber. Ziel sei es, der Oper dort Präsentationen zu ermöglichen, wo Tunnelröhren zusammenlaufen und viel Platz ist: an der Nahtstelle von Kriegsbergtunnel und Nordkopf des Tiefbahnhofs.

An diesem Freitag bis zum Sonntag öffnet der Verein jeweils zwischen 10 und 15.30 Uhr die Zugänge zu 13 Informationspunkten – ohne Gebühr. Neben der Bahn warten diesmal auch alle anderen Projektpartner mit Infos auf, erneut auch die SSB. Die Bahn zeigt, wo schon sichtbare Röhren von und nach Feuerbach und Bad Cannstatt zusammenkommen 1, wo die ehemalige Bahndirektion auf Pfähle gestellt wurde und mit Tunneln unterbaut wird 2 und wie es um die Finanzierung und den verkehrlichen Nutzen bestellt ist 3. Zudem werden vorgestellt die Partner beim Projekt 4, die Planung in einer dreidimensionalen Präsentation 5, die Baugruben für den Tiefbahnhof 6, die ersten Kelchfüße, die das Bahnhofsdach tragen sollen 7, das Grundwassermanagement 8, die Baulogistik 9, die Details einer Kelchstütze J, der Nesenbach-Abwasserkanal, der für den Bahnhofsbau verlegt wird K , die verlegte Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie L und die Baugrube am Wagenburgtunnel M, wo am Fildertunnel gearbeitet wird.