Wie viel Abstellbedarf erzeugt der regionale Zug-Verkehr? Daran scheiden sich die Geister. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Naturschutzverband BUND wirft der Bahn vor: Ihre Probleme mit dem Schutz von Eidechsen sind zu einem guten Teil selbst gemacht. Die Bahn hält dagegen. Auslöser der Kontroverse war die Berichterstattung der Stuttgarter Nachrichten.

Stuttgart - Der Regionalverband Stuttgart des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirft der Bahn (DB) vor, sie plane den Abstellbahnhof für Stuttgart 21 „überdimensioniert“. Geschäftsführer Gerhard Pfeifer sagte: „Ein kleinerer Abstellbahnhof bedeutet weniger Eingriffe in Lebensräume von Eidechsen und damit (. . .) weniger Aufwand für Umsiedelungen.“

Streng geschützte Mauereidechsen

Der BUND reagierte auf den Bericht unserer Zeitung, wonach die Bahn nach Überprüfung von rund 200 Ausweichflächen keine geeignete für bis zu 6000 streng geschützte Mauereidechsen gefunden hat. Sie kann die Genehmigung für den Bauabschnitt Abstellbahnhof nicht wie geplant bis Ende des Jahres beantragen. Der BUND verweist darauf, dass die DB-Konkurrenten Abellio Rail Südwest und Go-Ahead Verkehrsgesellschaft „einen erheblichen Anteil des Schienenpersonenregionalverkehrs ab 2019 im Großraum Stuttgart“ bedienen werden. Diese Unternehmen prüften andere Wartungsstützpunkte als diesen Abstellbahnhof.

Florian Bitzer, Leiter Zusammenarbeit Projektbeteiligte und Umwelt der DB Projekt Stuttgart–Ulm, weist den Vorwurf und den Zusammenhang mit dem Eidechsenschutz zurück. Pfeifers Aussage zeuge „von Unkenntnis der Anforderungen an den künftigen Stuttgarter Bahnknoten“, sagte er unserer Zeitung. Der Abstellbedarf sei mit dem für den Regionalverkehr zuständigen Land „eingehend“ abgestimmt.