An der an der Autobahn bei Aichelberg (Kreis Göppingen) wird gearbeitet Foto: Kilgus

Mit dreimonatiger Verspätung haben jetzt auch die Bohrarbeiten am längsten Tunnel des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm begonnen. Am Dienstag setzte sich die fast zwölf Meter dicke Vortriebsmaschine mit Namen Käthchen, angetrieben von 6200 PS, an der Autobahn bei Aichelberg (Kreis Göppingen) in Bewegung.

Aichelberg - Zunächst ist die Oströhre an der Reihe, in der später das Gleis in Richtung Stuttgart liegen wird. Trotz der Verzögerung werde man schneller vorankommen, sagte der Projektleiter Matthias Breidenstein.

 

Weitere intensive Erkundungen der geologischen Verhältnisse im Boßler hätten gezeigt, dass fast der gesamte 8,8 Kilometer lange Tunnel mit dem 2480 Tonnen schweren Bohrkoloss bewältigt werden könne. Bisher waren je Röhre nur 2,8 Kilometer geplant gewesen.

Gegenüber der herkömmlichen Bagger-Meißel-Technik, bei der auch Sprengungen nötig sind, vervierfache sich die Bohrgeschwindigkeit auf bis zu 20 Meter am Tag. „Wir rechnen mit Einsparungen in Millionenhöhe“, sagte Breidenstein. Von einem Besuch der Baustelle rät er gegenwärtig jedoch ab.

Das von Schaulustigen stark genutzte Aussichtspodest bleibe zwei Wochen lang wegen Messungen geschlossen. Auch der asphaltierte Fußgänger- und Radweg, der innerhalb von Aichelberg aus der Steigstraße abzweigt, kann nicht genutzt werden.