Bosch will den Anteil regenerativer Energien am Verbrauch deutlich steigern. Die drei neuen Langzeitverträge für Photovoltaik-Strom tragen dazu bei. Foto: Bosch

Der Bosch-Konzern hat mit den Energieriesen RWE, Vattenfall und Statkraft Langzeitverträge für Photovoltaik-Strom abgeschlossen. Er wird in Bosch-Werken in Deutschland verbraucht.

Stuttgart - Der Strom, der durchs öffentliche Netz zu inländischen Bosch-Standorten transportiert wird, stammt aus subventionsfreien Photovoltaik-Parks in Deutschland. Die Bosch-Vertragspartner RWE, Statkraft und Vattenfall beliefern den Technologiekonzern jeweils exklusiv aus neu errichteten Anlagen. Insgesamt geht es ab 2021 um ein jährliches Volumen von mehr als 100 000 Megawattstunden – das entspricht etwa dem Jahresstromverbrauch von bis zu 30 000 Haushalten oder 70 Prozent des Stromverbrauchs des Bosch-Standorts Feuerbach bei Stuttgart.

Bei optimalen Photovoltaik-Bedingungen reicht die maximale Erzeugungsleistung aus, um zumindest stundenweise den gesamten Strombedarf der Werke Feuerbach, Homburg und Bamberg gleichzeitig zu decken, heißt es in einer Mitteilung von Bosch. Die Langzeitverträge lösen einen Teil des Ökostrombezugs von Bosch aus bestehenden regenerativen Anlagen ab und haben eine Dauer zwischen zwölf und 16 Jahren. Mit der Belieferung durch Statkraft wurde bereits im Mai begonnen.

„Der Klimawandel macht keine Pause“

„Der Klimawandel macht keine Pause – und wir auch nicht. Wir werden unser anspruchsvolles Ziel realisieren, bis Ende des Jahres keinen CO₂-Fußabdruck mehr zu hinterlassen“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Alle 400 Bosch-Standorte weltweit würden dann klimaneutral sein – die deutschen Standorte seien es bereits seit Ende 2019. „Unsere Anstrengungen für die Energiewende werden auch nach 2020 fortgesetzt. Die Investition in regenerative Energien ist ein wichtiger Beleg dafür“, so Denner. Klimaschutz koste zwar. Nichtstun jedoch wäre teurer, zumal die Investitionen in Energieeffizienz auch zu Kosteneinsparungen führten.

Die Bosch-Gruppe strebt nach eigenen Angaben solche Langzeitverträge auch über Deutschland hinaus an. In Mexiko deckt das Unternehmen beispielsweise mit „New Clean Power“ schon jetzt bis zu 80 Prozent seines Strombedarfs. Viele der dortigen Bosch Standorte erhielten Strom aus einem neu errichteten Windpark des Energiekonzerns Enel.

Neben der exklusiven Abnahme von erneuerbaren Energiequellen erhöht Bosch auch die Eigenstromversorgung: Aus knapp 50 Photovoltaik-Anlagen an den eigenen Standorten gewinne man derzeit rund 60 000 Megawattstunden pro Jahr. Insgesamt soll das Erzeugungsvolumen der regenerativen Eigenversorgung bis 2030 auf 400 000 Megawattstunden wachsen.