Die Polizei in Russland musste sich ein mehrstündiges Gefecht mit dem Amokläufer liefern. Foto: dpa

Szenen wie in einem Kriegsgebiet in einem stillen Moskauer Vorort: Nur mit Mühe und schwerem Gerät können russische Sicherheitskräfte einen Amokläufer stoppen.

Moskau - Ein schwer bewaffneter Amokläufer hat in einem Datschenvorort von Moskau vier Passanten erschossen. Dann lieferte er sich ein mehrstündiges Gefecht mit Polizei und Nationalgarde, bevor er selbst getötet wurde. Vier Polizisten und zwei Zivilisten seien verletzt worden, berichteten die russischen Agenturen in der Nacht zum Sonntag. „Der Einsatz ist beendet, der Schütze wurde liquidiert“, zitierte die Agentur Interfax einen Beamten. Rund 200 Polizisten seien an dem fast siebenstündigen Einsatz beteiligt gewesen.

Im Kampf mit der Polizei geriet das Haus in Brand

Aus seinem Haus in dem Dorf Kratowo heraus feuerte der 1967 geborene Mann am Samstagabend zunächst auf Menschen auf der Straße. Im Kampf mit der Polizei geriet das Haus in Brand. Der Mann konnte aber flüchten und wurde nachts in einem Waldstück eingekesselt. Mehrfach warf er Handgranaten und selbstgebaute Sprengsätze gegen die Polizisten. Die Sicherheitskräfte setzten gepanzerte Mannschaftstransporter ein wie in einem Kriegsgebiet.

Als Auslöser der Tat wurde nach Medienberichten Streit mit den Nachbarn vermutet. Der Täter sei betrunken gewesen oder habe unter Drogen gestanden. Er sei auch als psychisch auffällig in Behandlung gewesen. „Die genauen Motive werden jetzt überprüft“, sagte Innenminister Wladimir Kolokolzew am frühen Sonntagmorgen.

Das Dorf Kratowo liegt etwa 20 Kilometer südöstlich von Moskau in der Nähe des neuen Flughafens Schukowski.