Im Kampf gegen den Feinstaub fordern Umwelt- und Verkehrsverbände größere Umweltzonen. Foto: AP

Umwelt- und Verkehrsverbände fordern flächendeckend Tempo 40 auf Hauptverkehrsstraßen.

Stuttgart - Im Kampf gegen den Feinstaub fordern Umwelt- und Verkehrsverbände größere Umweltzonen sowie flächendeckend Tempo 40 auf Hauptverkehrsstraßen, 80 außerorts und 120 auf Autobahnen. BUND, Nabu, VCD und DUH monierten am Mittwoch in Stuttgart „die schwachen Anstrengungen“ des Landes und stellten ihre Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ vor. Dieselruß und Stickstoffdioxid gefährdeten die Gesundheit der Menschen, und Stuttgart gehöre zu den am höchsten belasteten deutschen Städten. Dies werde sich nur ändern, wenn Klimaschutz und Rußminderung zu zentralen Punkten der Verkehrspolitik im Land würden.

BUND: Politikern die Gesundheit der Bevölkerung egal

„Wenn man die aktuellen Bemühungen zur Luftreinhaltung beobachtet, gewinnt man den Eindruck, dass den Politikern die Gesundheit der Bevölkerung egal ist und im Zweifelsfall der Autoverkehr bevorzugt wird“, sagte Verkehrsreferent Klaus-Peter Gussfeld vom BUND Landesverband. Es habe aber seit dem Regierungswechsel einige positive Signale aus dem Verkehrsministerium gegeben, der nun Taten folgen müssten.

Neben den Tempolimits fordern die Verbände etwa eine Nachrüstpflicht für Rußpartikelfilter bei allen Dieselfahrzeugen, stärkere Kontrollen in den Umweltzonen, ein Landes-Fahrradprogramm, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie eine Filterpflicht für alle Baumaschinen.

Außerdem verlangen sie, dass etwa Stuttgart auf Straßenneubauten wie Rosensteintunnel verzichtet, die tausende zusätzliche Fahrzeuge in die Stadt bringen könnten. Vielmehr sei an manchen Stellen ein Rückbau sinnvoll. „Verkehrsvermeidung muss ein zentraler Bestandteil des verkehrspolitischen Programms sein“, sagte Werner Korn, Landesgeschäftsführer vom Verkehrsclub Deutschlands.