Auch Kellnerinnen und Kellner in den Festzelten werden gesucht. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ob in den Festzelten oder an den Fahrgeschäften: Auch in diesem Jahr werden auf dem Stuttgarter Frühlingsfest wieder zahlreiche Helferinnen und Helfer benötigt. Wo gibt es noch freie Stellen?

Bald ist es wieder so weit: Das Stuttgarter Frühlingsfest geht ab Samstag, 19. April, in die 85. Runde. Damit alles rund läuft, benötigt es zahlreiche helfende Hände. Auch dieses Jahr werden deshalb wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für verschiedene Tätigkeiten gesucht. Sowohl in den Festzelten und an den Fahrgeschäften als auch beim Auf- und Abbau gibt es zahlreiche Stellen, die noch zu besetzen sind.

 

Bewerbungen nimmt unter anderem Karl Göbel entgegen. Der Betreiber des Albdorfes sagt: „Personal für Ausschank und Verkauf sowie Kellnerinnen und Kellner suchen wir immer.“ Schließlich gebe es während des Rummels in Cannstatt viel Bedarf. An den rund 30 Hütten im Albdorf arbeiten Göbel zufolge mehr als 200 Angestellte.

Trinkgeld spielt auf dem Stuttgarter Frühlingsfest wichtige Rolle

Allerdings habe er anders als in den vergangenen Jahren bislang kaum Schwierigkeiten gehabt, Bewerberinnen und Bewerber zu finden. „Das hat sich total umgekehrt, man bekommt inzwischen Anfragen ohne Ende“, sagt Göbel.

Der Festwirt geht davon aus, dass das mit der derzeitigen Wirtschaftslage zu tun hat. „Den Unternehmen geht es schlecht, deswegen werden immer mehr Leute entlassen. Die wollen aber weiterhin Geld verdienen.“ Das mache die Arbeit auf dem Frühlingsfest für viele attraktiv. Laut Göbel erhalten die Servicekräfte im Albdorf allesamt den Mindestlohn, also derzeit 12,82 Euro pro Stunde. Hinzu kommt noch das Trinkgeld. „Das macht bei uns viel aus“, sagt Göbel.

Göckelesmaier für Frühlingsfest schon gut aufgestellt

Dagegen hat sich Karl Maier nach eigener Aussage längst von dem Gedanken verabschiedet, den Mindestlohn zu bezahlen. „Damit bekommt man niemanden mehr auf den Wasen“, ist sich der Betreiber von Göckelesmaier sicher. In seinem Festzelt verdient das Personal je nach Stelle unterschiedlich. Zu den verschiedenen Aufgaben gehören Jobs an der Theke oder als Küchenhilfe, aber auch im Sicherheitsdienst oder als Reinigungskraft. Selbst auf den unteren Gehaltsstufen liegt man dabei aber laut Maier um einiges über dem Betrag von 12,82 Euro pro Stunde.

Die Servicekräfte arbeiten bei Göckelesmaier ohnehin auf Provision. Seine Aufgabe als Festwirt sei es deshalb, für ein volles Zelt zu sorgen, erklärt Maier. Ansonsten werde es schwer, Jobinteressenten zu finden. Bislang war das für ihn offenbar kein Problem – die Suche für das diesjährige Frühlingsfest ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Maier setzt nach eigener Aussage viel auf Saisonpersonal aus dem Ausland, das auch bei anderen Veranstaltungen zwischen März und Oktober dabei ist. „Da haben wir viele treue Kräfte, die nach der Saison wieder in ihr Heimatland fahren.“

Das Festzelt von „Göckelesmaier“ ist beim Frühlingsfest meist gut gefüllt. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Auch Schausteller suchen Personal für Stuttgarter Frühlingsfest

Das Festzelt Benz ist für das Frühlingfest ebenfalls gut aufgestellt. „Bei uns gibt es keine Jobs mehr, unser langjähriges Stamm-Team steht“, teil der Betrieb von Marcel Benz mit. Im Gegensatz dazu wird beim Wasenwirt derzeit laut Webseite noch ein Koch oder eine Köchin in Vollzeit gesucht.

Weitere Möglichkeiten finden sich bei den Fahrgeschäften und den Imbiss-Ständen auf dem Rummelplatz. „Wir sind generell immer auf Personalsuche“, sagt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbands Südwest Stuttgart. Für den Aufbau seien zwar kaum noch Jobs zu vergeben, im Festbetrieb allerdings sehr wohl. Unter den Schaustellern sei es dabei üblich, mehr als den Mindestlohn zu bezahlen. Roschmann fügt hinzu: „Damit versuchen wir, die Leute hinter dem Ofen vorzulocken.“

Agentur für Arbeit vermittelt Jobs auf Frühlingsfest

Während man sich als Helfer in den Festzelten an Betreiberinnen und Betreiber direkt wenden sollte, läuft die Vergabe der anderen Stellen über die Agentur für Arbeit Stuttgart. Die Vermittlungsbörse auf dem Wasen ist die zentrale Anlaufstelle für Betriebe und Jobsuchende auf dem Frühlingsfest. „Es gibt die unterschiedlichsten Jobs bei den Schaustellern zu vergeben, vom Luftballonverkäufer bis zum Kassierer“, sagt Dorothee von Bothmer, Bereichsleiterin bei der Agentur für Arbeit Stuttgart. Auch für den Auf- und Abbau werde noch Personal gesucht.

Um an eine der Stellen zu kommen, kann man sich entweder telefonisch oder per E-Mail an die Jobvermittlung der Agentur für Arbeit wenden. Aktuell werden laut von Bothmer Arbeitskräfte für rund 20 Jobs gesucht. Die Hauptvermittlungsphase hat allerdings noch nicht begonnen. Vom 14. April bis zum 17. April – also wenige Tage vor dem Start des Rummels – öffnet ein Vermittlungsbüro vor Ort. Dort finden Interessierte dann den Großteil der Jobangebote.

Viele Vermittlungen kommen kurzfristig zustande

Von Bothmer zufolge rufen die Schausteller die meisten Stellen erst kurzfristig aus. Daher komme es erfahrungsgemäß in der Woche vor Festbeginn noch zu vielen spontanen Vermittlungen. Aktuell seien vor allem Jobs im Bereich Gastronomie ausgeschrieben, konkret für den Imbiss- und Getränkeverkauf. Interessierte an einem Job auf dem Frühlingsfest sollten im besten Fall Erfahrung in der Gastronomie oder im Kundenservice mitbringen. Gute Deutschkenntnisse sind ein Muss.

Die Arbeitszeiten variieren dabei von Stelle zu Stelle. „Die Jobs werden sowohl in Vollzeit, Teilzeit als auch auf Minijob-Basis angeboten, je nach Bedarf und Absprache“, sagt die Pressesprecherin der Agentur für Arbeit. Der Stundenlohn liege in der Regel zwischen 13 und 15 Euro.